"Lal Kach": Rote Glut im Herzen Bangladeschs
Mit einem farbenfrohen Fest begrüßen Hindus in Bangladesch das neue Jahr im bengalischen Kalender. Zu Ehren Lord Shivas und seiner Gattin Parvati tanzen rote "Krieger" durch die Straßen und vertreiben böse Energien.
Mit Jubel ins neue Jahr
Am Ende des Monats Chaitra, dem letzten des bengalischen Kalenders, versammeln sich Hindus in Munshiganj nahe der Hauptstadt Dhaka bei einem farbenfrohen Fest zu Ehren des Gottes Shiva und seiner Gattin Parvati. Die Zeremonie ist in der Region unter dem Namen "Lal Kach" – zu Deutsch "rotes Glas" – bekannt.
Lord Shiva vertreibt das Böse
Der zentrale Gedanke der Zeremonie ist, dass Shiva mit einer Gruppe göttlicher Krieger auf die Erde herabsteigt, um das Böse zu vertreiben und das Gute zu stärken. Diese symbolische Handlung soll die Reinigung von negativen Einflüssen vor dem neuen Jahr darstellen. Das Fest zieht zahlreiche Besucher an und wird von der lokalen Bevölkerung mit großem Engagement organisiert und gefeiert.
Bedeutende Farbe
Die Farbe Rot beim Lal Kach bedeutet: Abschied vom Alten, Reinigung der Seele und Mut für das Neue. Rituell wird diese Farbe fast zu einem Schutzschild – voller Leben, Kampfgeist und spiritueller Kraft – was die Teilnehmer der Prozession durch Tänze und rituelle Bewegungen zum Ausdruck bringen.
Von Kopf bis Fuß
Die rote Farbe, die für die kunstvolle Körperbemalung verwendet wird, besteht meistens aus Kumkum. Ein feines, rotes Pulver der Kurkuma-Wurzel, welches mit Kalk gemischt wird. Dadurch färbt sich das Gelb der Kurkuma intensiv rot.
Zwischen Rausch und Wirklichkeit
Aber auch sonst geht es sehr farbenfroh zu bei dieser jahrhundertealten Tradition. In Munshiganj hat das Lal Kach Festival eine besondere Bedeutung. Es ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein Ausdruck kultureller Identität und Gemeinschaftszusammenhalt. Die Prozessionen werden von rhythmischen, berauschenden Trommelklängen begleitet.