Kölner Fordwerke beantragen Kurzarbeit
24. April 2012Die Kölner Ford-Werke haben Kurzarbeit beantragt. Demnach sollten die Bänder zwischen Mai und Oktober an bis zu acht Tagen vor den Werksferien stillstehen, sagte ein Sprecher des Autoherstellers am Dienstag. Ein Antrag sei bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt worden. Grund sei der schwächelnde Automarkt in Europa.
Von der Kurzarbeit seien rund 4.000 Mitarbeiter in der Produktion betroffen, sagte der Unternehmenssprecher. Sie sollten zusätzlich zum staatlichen Kurzarbeitergeld einen Zuschuss von Ford erhalten. Insgesamt beschäftigt Ford in Köln mehr als 17.000 Menschen. Im Werk Saarlouis ist nach Angaben des Sprechers zunächst keine Kurzarbeit geplant.
Schwacher Export
Während der Ford-Absatz im ersten Quartal in Deutschland stabil blieb, ging er in Europa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als sieben Prozent zurück.
Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, wegen des schwachen Exports würden 2012 voraussichtlich nur noch 345.000 Kleinwagen vom Typ Fiesta in Köln-Niehl vom Band laufen, gut sechs Prozent weniger als 2011.
Dazu wollte sich Ford nicht äußern. 80 Prozent der Produktion des Werks werden ins Ausland exportiert. In Südeuropa werden wegen der Sparprogramme der Regierungen kaum noch Neuwagen verkauft.
Von der Krise sind bis auf Marktführer VW alle Massenhersteller betroffen. Die GM-Tochter Opel verhandelt derzeit mit der Belegschaft über weitere Einsparungen, um das Europageschäft profitabel zu machen. Dabei geht es nach Angaben aus Arbeitnehmerkreisen auch um Werksschließungen.
ul/we (dpa, rtr)