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Kriminalität in Bulgarien noch nicht unter Kontrolle

22. Dezember 2003
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Sofia, Dezember 2003, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch

Demonstrative Erschießungen von Banditen, Sprengstoffanschläge und Schlägereien zwischen Angehörigen von kriminellen Gruppierungen haben in den letzten Wochen die bulgarische Hauptstadt in Sorge versetzt. Die Polizei und die Experten sind überzeugt, dass es sich um einen Krieg zwischen mehreren Mafiagruppen handelt, die den Drogenhandel und die Schmuggelgeschäfte in großem Stil kontrollieren.

Gleichzeitig will das Innenministerium einen Rückgang der Zahl der Straftaten im Vergleich zu den vergangenen Jahren und eine Erhöhung der Aufklärungsrate festgestellt haben. Die Justizbehörden wenden jedoch ein, die Statistik des Innenministeriums sei nicht realistisch, denn sie berücksichtige die Zahl der Verdächtigen und nicht die der rechtskräftig verurteilten Personen. Die Urheber der Verbrechen, die in letzter Zeit besonderes Aufsehen erregt haben, sind noch nicht überführt worden. Einige Richter, die hohe Stellungen bekleiden, verweisen mit Ironie auf den Umstand, dass die bulgarische Polizei eine höhere Aufklärungsrate angibt als Scottland Yard oder das Bundeskriminalamt.

Der Hauptsekretär des Innenministeriums behauptet aber, das Gericht ignoriere leichtfertig die von der Polizei gesammelten Beweise und spreche massenweise erwiesene Kriminelle frei. (fp)