Kostunica und Djindjic schließen Unterstützung Rugovas durch kosovo-serbische Abgeordnete aus

Belgrad, 14.1.2002, B92, engl.

Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat heute Abend (14.1.) deutlich gemacht, dass die serbischen Abgeordneten im Parlament von Kosovo das Bestreben Ibrahim Rugovas, Präsident der Provinz zu werden, nicht unterstützen könnten. In einer Erklärung der Kanzlei des Präsidenten heißt es, die Mitglieder des serbischen Bündnisses "Rückkehr" (serbisch: Povratak – MD) könnten für keinen albanischen Politiker stimmen, der sich nicht von der Erlangung der Unabhängigkeit Kosovos distanziert habe.

Ibrahim Rugova, der Vorsitzende der Demokratischen Liga Kosovos und einziger Kandidat für das Amt des Präsidenten, hat seit dem Sieg seiner Partei bei den allgemeinen Wahlen im November die internationale Gemeinschaft wiederholt aufgefordert, die Unabhängigkeit der jugoslawischen Provinz anzuerkennen.

In der Erklärung, die nach einer Zusammenkunft von Rückkehr-Vertretern verbreitet wurde, erklären Kostunica und der serbische Premierminister (Zoran Djindjic – MD), das serbische Bündnis könne keinen Politiker unterstützen, der Gespräche mit Belgrad verweigere.(...) Die Mitglieder (von Rückkehr) stimmen mit der Haltung von Präsident Kostunica darin überein, dass von den serbischen Vertretern im Parlament von Kosovo nicht erwartet werden kann, dass sie sich an den Konflikten zwischen den Parteien der Albaner über die Aufteilung von Posten beteiligen", heißt es in der Erklärung.

Weiter heißt es: "Umso mehr, da keine Verbesserung hinsichtlich der Sicherheitslage in Kosovo eingetreten ist, die Vertriebenen nicht zurückgekehrt sind und praktisch nichts unternommen worden ist, um das Schicksal der Verschwundenen und Entführten aufzuklären. (MK)