Kostunica ruft Kosovo-Serben zur Beteiligung an Kommunalwahlen auf
22. Oktober 2002Belgrad, 22.10.2002, B92, engl., nach BETA
Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat gestern Abend (21.10.) im Föderationspalast Gespräche mit serbischen Vertretern aus dem Kosovo geführt, Das gab sein Büro bekannt.
Gemeinsam mit dem Leiter des Kosovo-Koordinierungszentrums, Nebojsa Covic, erörterten sie die bevorstehenden Kommunalwahlen in der Provinz. Sie prüften die Erklärung von UNMIK-Chef Michael Steiners Sondergesandtem über die beabsichtigten Schritte zu einer Dezentralisierung nach den Wahlen. Dabei kam man zu dem Schluss, die Erklärung stelle gewisse, aber unzureichende Fortschritte hinsichtlich der verlangten Garantien für die kommunale Selbstverwaltung dar.
Sie verständigten sich jedoch darauf, dass die Kosovo-Serben und die anderen, die zum Verlassen Kosovos gezwungen waren, trotz der unvollständigen Garantien an den Wahlen teilnehmen sollten, besonders in den Gebieten, in denen sichere Verhältnisse herrschten sowie die Existenz von Institutionen gegeben sei.
Die Serben werden bereit sein, sich abhängig von dem Grad, im dem ein akzeptables Konzept der Dezentralisierung unmittelbar nach den Wahlen erstellt wird, an den kommunalen Behörden zu beteiligen, heißt es in der Verlautbarung aus dem Amt des Präsidenten.
Die Teilnehmer der Sitzung hätten die schwierige Entscheidung gefällt, die Serben zur Stimmabgabe aufzurufen, wo immer das möglich sei. Das geschehe in der Hoffnung, dass die internationale Gemeinschaft künftig das Thema der massenhaften Rückführung und die Achtung der Menschenrechte mit mehr Entschlossenheit angehen werde. (MK)