Kosovo-serbischer Politiker Oliver Ivanovic sieht seine Partei nach fast vollständigen Wahlboykott in Schwierigkeiten
27. Oktober 2004Pristina, 27.10.2004, KOSOVA LIVE, engl.
Die serbische Regierung ist der Schlüsselfaktor und soll darüber Auskunft geben, warum sie einen Wahlboykott gefordert hat. Diese Ansicht äußerte Oliver Ivanovic, Chef der Serbischen Liste für Kosova (Schreibweise sic!) und Metohija (SLKM) nach seiner gestrigen (26.10.) Begegnung mit dem britischen Europaminister Denis MacShane. "Wenn die serbische Regierung nicht über den nächsten Schritt in dieser Frage nachdenkt, muss sie alle weiteren Konsequenzen tragen", so Ivanovic.
Seine Partei sei in eine sehr schwierige Lage geraten. "Wir haben nicht die nötige Unterstützung erhalten, und das bringt uns in große Schwierigkeiten", so Ivanovic. "In dieser Lage können wir keine verantwortliche Entscheidung treffen, wie etwa über den Schutz der serbischen Gemeinschaft in bestmöglicher Weise."
Ivanovic kündigte an, die Serben würden um einige "Modalitäten" bitten und die internationale Gemeinschaft und besonders die britische Regierung habe einen sehr großen Einfluss darauf. Er erläuterte jedoch nicht, auf welche Art von Modalitäten er Bezug nehme.
Minister MacShane seinerseits betonte, die serbischen Bürger hätten bei diesen demokratischen Wahlen zur Abstimmung gehen sollen. "Gestern habe ich mit den Belgrader Führern diskutiert und ihnen gesagt, die Wahl sei vorbei und die Menschen sollten nun weiter gehen. Jetzt sollten die politischen Parteien der Albaner die Regierung bilden, die auch die kosova-serbische Gemeinschaft widerspiegeln sollte. (...) (MK)