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Kosovo-Regierung hofft bei Brüsseler Geberkonferenz auf 450 Millionen Euro Hilfen

5. November 2002

– Finanzminister Sadriu will vor allem die Infrastruktur verbessern

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Köln, 4.11.2002, DW-radio / Albanisch

Der Ministerpräsident Kosovas, Bajram Rexhepi, der an der Brüsseler Geberkonferenz am 5. November teilnimmt, vertritt dort die Bedürfnisse und Anliegen Kosovas und der Gemeinden und Regionen. Leiter der Delegation wird UNMIK-Chef Michael Steiner sein. Der Ministerpräsident Kosovas sowie der Koordinator der UNMIK für den Wiederaufbau, Roy Dickinson, und die Delegation Kosovas haben eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 450 Mio. Euro gefordert. An dem Treffen werden 39 Vertreter der Regionen Kosovas teilnehmen sowie 13 internationale Sponsoren.

Franko Egro sprach mit einem Mitglied der Delegation von Kosova - Finanzminister Ali Sadriu. Seine erste Frage bezieht sich auf die Themen Bildung, Energie, Gesundheit und Telekommunikation, die oberste Priorität haben im Hinblick auf eine finanzielle Unterstützung von Seiten der internationalen Sponsoren.

Frage

: Herr Minister, warum wurden von Ihnen die Gebiete Bildung, Energie, Gesundheit und Telekommunikation als Priorität festgelegt?

Sadriu

: Diese Bereiche sind die wesentlichen, denn sie sorgen für eine Entwicklung der Infrastruktur und eine langfristige institutionelle Stabilität. Das sind Schwerpunkte für die Stabilisierung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Kosova.

Frage:

Die internationalen Geber sind bereit, verschiedene Projekte zu finanzieren, so wie auch in Albanien und Mazedonien konkrete Projekte in jedem Bereich finanziert werden. Sind solche Projekte von Ihrer Seite bereits geplant?

Sadriu

: Unsere Bedürfnisse sind groß. Wir waren in Kontakt mit Gebern und haben viele unserer Projekte vorgestellt. Wir waren gezwungen, bestimmte Projekte vorzuziehen. Es gibt eine große Auswahl von Projekten, die wir den Gebern anbieten können.

Frage

: Herr Sadriu, was glauben Sie, welche Summe werden Sie von den internationalen Gebern auf der Brüsseler-Konferenz erhalten?

Sadriu

: Nach unseren Einschätzungen beläuft sich die Summe auf etwa 450 bis 500 Millionen Euro. Aber ich betone noch einmal, das die Bedürfnisse Kosovas größer sind als das, was diese Summe abdecken kann.

Frage

: In dem Fall, dass Sie diese finanzielle Unterstützung erhalten, was meinen Sie, wie schnell die Geldsumme eingesetzt werden kann?

Sadriu

: Es ist zu beachten, dass auch die Geber konkrete Projekte in bestimmten Bereichen verfolgen. Zusammen mit dem Ministerpräsidenten muss ich auf diesem Treffen versuchen zu erreichen, dass Kosova das Recht, Darlehen aufzunehmen, und das Recht auf freien Handel erhält. In dem Fall, dass Kosova diese Rechte erhält und weitere wirtschaftliche Hilfe, würde sich das positiv auf die wirtschaftliche Lage in Kosova auswirken und eine schnelle Entwicklung herbeiführen.

Frage:

Werden diese zwei genannten Forderungen von der internationalen Gemeinschaft akzeptiert?

Sadriu:

Die Vertreter der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds haben unsere Vorschläge begrüßt, jedoch nicht alle Forderungen akzeptiert.

Frage

: Herr Sadriu, noch eine letzte Frage: Wer wird für die Verwaltung des Geldes zuständig sein: die UNMIK oder die Regierung Kosovas?

Sadriu: Dieses Projekt ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der UNMIK und der Regierung Kosovas. Die Auswahl der Prioritäten ist ebenfalls von beiden Seiten getroffen worden. (MK)