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Kosovo-Premier fordert nach Angriff auf ihn in Mitrovica Verurteilung durch die UNMIK

9. Dezember 2003

– Bajram Rexhepi betont offiziellen Charakter seines Besuchs im Nordteil der Stadt

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Pristina, 8.12.2003, KOSOVA LIVE, engl.

Der Premierminister Kosovas, Bajram Rexhepi, hat heute (8.12.) bestritten, dass er am Samstag zufällig in Mitrovica gewesen sei, als er von einer Gruppe von Serben angriffen wurde. Er warf der UNMIK-Verwaltung vor, sie stelle die Lage nicht realistisch far.

Mittels einer an UNMIK-Sprecher Sunil Narula und UNMIK-Chef Harri Holkeri gerichteten Note legte Rexhepi dar, er habe sich nicht, wie von der UNMIK behauptet, zufällig in Mitrovica aufgehalten, sondern, weil die Weltbank ihn einige Tage zuvor eingeladen habe. "Die Weltbank-Mission war über die Entscheidung und den Zeitpunkt informiert, ebenso die Multinationale Sondereinheit (MSU)", so der Premier, der die UNMIK-Erklärung zurückweist, in der es heißt, die Polizei sei über den Besuch des Premierministers in Nord-Mitrovica nicht informiert gewesen. (...)

"Ich bin sehr enttäuscht über die Formulierung dieser Erklärung", so der Premier. Ihm zufolge wird in der Presseerklärung nicht erwähnt, dass der Premier Teil einer bedeutenden Delegation wie der Weltbank war. "Ungeachtet der von unserer Seite zur Verfügung gestellten Information sollte die Presse- und Informationsabteilung der UNMIK wissen, dass ich der Premierminister aller Bürger Kosovas bin, auch in dem Teil, in dem es der UNMIK nicht gelungen ist, ihre Jurisdiktion auszuüben", so der Premier. (...)

Seiner Ansicht nach wird durch Formulierungen dieser Art die Aufmerksamkeit zu diesem schwerwiegenden Zwischenfall von den Gangstern abgelenkt, die während des Krieges und seit Kriegsende geduldet würden. (...)

Während seiner Amtszeit als Chef der Regierung von Kosova habe er nie aufgehört, seine Stimme gegen die Gewalt zu erheben, besonders gegen die Angriffe auf Angehörige der serbischen Minderheit.

"Ich kann jedoch keinen Grund und keine rationale Erklärung für diesen Überfall erkennen. Ich bin mit dem völligen Stillschweigen des Informationsamts der UNMIK und der UNMIK-Vertreter konfrontiert, wenn ich Ziel solcher Angriffe werde, so der Premierminister.

"Ich würde gern versuchen, mich davon zu überzeugen, dass dieses Schweigen keine Unterstützung für den Überfall darstellt, obgleich es eine direkte Zustimmung impliziert", so Rexhepi. Gleichzeitig versichere ich Ihnen, dass ich in meinem Handeln der Schaffung von Wohlstand, Bewegungsfreiheit und Sicherheit für alle Bürger Kosovas verpflichtet bleibe", erklärte Rexhepi. (...) (MK)