Kosovo-Präsident Rugova fordert Aufklärung der Brandkatastrophe im Dubrava-Gefängnis
9. September 2003Pristina, 6.9.2003, KOSOVA LIVE, alban.
Der Präsident von Kosova, Ibrahim Rugova, hat heute gefordert, dass eine Kommission gebildet wird, um die tragischen Ereignisse im Dubrava-Gefängnis zu untersuchen. Am Donnerstag (4.9.) starben fünf Insassen und viele weitere wurden verletzt.
"Wir bringen unsere Empörung über dieses tragische Ereignis im Dushkaje (Dubrava – MD) -Gefängnis zum Ausdruck, bei dem fünf Gefangene ihr Leben verloren. Dies hat die Öffentlichkeit in Kosova erschüttert", so Rugova in einer Presseerklärung. Er forderte eine unabhängige Kommission, die, so die Erklärung, die Wahrheit aufdeckt. Rugova forderte zudem: "Recht und Ordnung in den Gefängnissen Kosovas müssen respektiert und bessere Lebensbedingungen geschaffen werden."
"Aus diesem Anlass fordern wir, dass die administrativen und juristischen Institutionen Kosovas, die im Dienste des Rechtsstaats stehen, respektiert und geschützt werden. Wir fordern alle Parteien auf, die Lage im Dubrava-Gefängnis zu beruhigen", heißt es in der Erklärung. (...)
Gestern (5.9.) hielt die Regierung von Kosova eine Dringlichkeitssitzung ab, in der sie entscheid, eine unabhängige Kommission zu bilden, der auch Vertreter des KMDLNj (Rat für die Verteidigung der Menschenrechte und Freiheiten – MD), des Büros des Ombudsmanns von Kosova und von Amnesty International angehören sollen. Die Kommission wird die Fälle der Toten und Verletzten im Dubrava-Gefängnis untersuchen.
Premierminister (Bajram – MD) Rexhepi erklärte, nachdem er einen Bericht des Leiters des Rechtsressorts der UNMIK, Paul Coffey, gehört hatte: "Falls während der Gespräche über die Ursachen der Tragödie Elemente erscheinen, die auf schlechtes Management oder Fehlverhalten hindeuten, wird die Regierung verlangen, dass wer immer die Schuld trägt, auch die Verantwortung übernimmt."
Zwei Insassen starben unmittelbar im Feuer, während drei weitere an giftigen Dämpfen starben. Der Zustand eines weiteren der 16 Verwundeten ist weiterhin sehr ernst. (MK)