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Kosovo-Fernsehen meldet Polizei-Übergriff auf Journalisten

9. September 2003
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Pristina, 6.9.2003, KOHA DITORE, alban.

Am Freitagnachmittag (5.9.) hat es in Peja (serb. Pec – MD) einen Zwischenfall gegeben, in den die Journalistin Lindita Azizi von RTK (Radio Televizioni i Kosovës – MD) und ihr Kameramann Gazmend Elshani auf der einen Seite und mehrere Polizisten der ShPK (Shërbimi Policor i Kosovës – die Kosovo-Polizei – MD) auf der anderen Seite verwickelt waren.

RTK meldet, dass zwei seiner Journalisten in Peja von ShPK-Polizisten angegriffen und misshandelt worden seien. Polizeisprecher Barry Fletcher hingegen erklärte: "Ein Polizist des ShPK hat Kratzwunden von Nägeln in Gesicht und Nacken, die ihm die Journalistin zugefügt hat".

Der Vorfall ereignete sich, während das RTK-Team versuchte, aus dem Krankenhaus von Peja zu berichten, in das die Gefangenen aus dem Gefängnis Dubrava eingeliefert worden waren.

In einer Presseveröffentlichung des Verbandes der Professionellen Journalisten Kosovas (AGPK – MD) heißt es: "Die RTK-Journalistin Lindita Azemi (Name: Sic!) und Kameramann Gazmend Elshani wurden angegriffen". Weiter heißt es: "Dies ist das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen, dass die Polizei Journalisten aus Kosova angegriffen hat". Der Angriff zeigt das Risiko, dem die Journalisten in Kosova ausgesetzt sind. Er spiegelt die kosovarische Gesellschaft und das Funktionieren der Institutionen Kosovas wider", heißt es in der Erklärung des AGPK.

"Der Zwischenfall mit den Journalisten ist unglücklich", sagte Fletcher. Er erläuterte darüber hinaus, der Vorfall habe sich ereignet, als ein Team von Journalisten sich zu dem Krankenhaus begab, um über den Zustand der bei dem Zwischenfall im Gefängnis von Dubrava verletzten Personen zu berichten.

"Die ShPK-Polizisten, die dort ihren Dienst versehen, gingen zu ihnen hin, um Kontakt aufzunehmen und bei dieser Gelegenheit kam es zu einem unnötigen Konflikt zwischen den Journalisten und der Polizei", so Fletcher.

Ein Polizei habe Kratzer an Gesicht und Nacken davongetragen, die von den Nägeln der Journalistin verursacht worden sein, während "die Journalisten keine sichtbaren Verletzungen erlitten, jedoch darüber klagen, sie seien verletzt worden".

"Die Journalistin wurde genau von denen angegriffen, die sie beschützen sollten", heißt es in der Reaktion des AGPK. Fletcher erklärte: Wir werden dafür sorgen, dass alle unsere Polizisten die Rechte und Pflichten von Journalisten verstehen". "Wir wissen nicht, wer den Konflikt angefangen hat und kennen die anderen Umstände nicht, aber wir wissen, dass ein ShPK-Polizist verletzt wurde. Dabei wurden die Journalisten angehalten, aber nicht festgenommen", so Fletcher.

Es sollten alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Wahrheit zu ergründen und "wenn die Polizei schuldig ist, dann werden die passenden Maßnahmen ergriffen und wenn die Journalisten schuldig sind, dann werden ebenfalls Maßnahmen ergriffen". (MK)