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"Kosovo darf nicht serbisch aber auch nicht nur albanisch werden"

4. August 2003

– Bischof Artemije fordert Umsetzung der UN-Resolution 1244

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Belgrad, 4.8.2003, BETA, serbisch, aus Frankfurt

Der Bischof von Raska und Prizren, Artemije, hat erklärt, "Kosovo darf und soll nie wieder serbisch werden, aber auch nicht nur albanisch". "Wenn wir früher in der Lage waren, mit allen Völker in der Region zusammen zu leben, dann meine ich, das können wir auch in der Zukunft", sagte Bischof Artemije gegenüber der Tageszeitung "Vest", die in serbische Sprache in Frankfurt erscheint.

Artemije meint, dass die Umsetzung der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates seitens des neuen UNMIK-Chefs "eine große Sache nicht nur für Kosovo sondern auch für die internationale Gemeinschaft" wäre. Die Serbisch-Orthodoxe Kirche erhebe nach dem Fall Milosevics keinen Anspruch auf die Staatspolitik Serbiens, so Artemije. "Die Kirche beschäftigt sich nicht mit Politik. Sie dient nicht der Politik, sondern Gott und dem Volk", fügte Artemije hinzu.

Seinen Worten zufolge gibt es zwischen der Mazedonisch- und Serbisch-Orthodoxen Kirche keine Auseinandersetzung, sondern "nur eine Meinungsverschiedenheit bezüglich der kirchlichen Tradition und des orthodoxen Kanon". Den jetzigen kirchlichen Streit nannte er eine "winzige Sache", um Einfluss auf die guten Beziehungen zwischen beiden Staaten ausüben zu können.

Alles, was anlässlich des mazedonischen Nationalfeiertags in der Nähe des Klosters "Hl. Prohor Pcinski" geschah ist ihm zufolge "ein politisches Spiel und eine politische Intrige". Ein politisches Spiel sei aber auch die Weigerung der mazedonischen Behörden, den Geistlichen der Serbisch-Orthodoxen Kirche die Anreise oder den Transit durch Mazedonien nach Griechenland zu verweigern, so Bischof Artemije. (fp)