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Kosovo-albanischer Menschenrechtler Adem Demaçi fordert Entschuldigung der serbischen Regierung für "Verbrechen des Milosevic-Regimes"

12. Juni 2002

– Demaçi: Belgrad arbeitet zu langsam an Lösung des Kosovo-Problems und verzögert Ergebnisse

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Pristina, 10.6.2002, KOHA DITORE, alban., Seite 3, Metali Krasniqi

Der Vorsitzende des Rates für Toleranz und Koexistenz in Prishtina, Adem Demaçi, fordert, dass die Vertreter der serbischen Regierung sich bei den Kosova-Albanern für die Verbrechen entschuldigen müssten, die "während des Regimes des früheren Präsidenten der BRJ, Slobodan Milosevic, begangen wurden".

"Auch nach drei Jahren hat sich keiner der Politiker in Serbien bei den Kosova-Albanern für die Kriegsverbrechen und das Blutvergießen entschuldigt, für die das Regime von Slobodan Milosevic zehn Jahre lang verantwortlich war. Belgrad sollte diesbezügliche Anstrengungen unternehmen, wenn es wirklich Frieden und Koexistenz zwischen Serben, Albanern und anderen in Kosova erleben möchte", erklärte Demaçi auf einer Pressekonferenz in Presheva. (serb.: Presevo – MD). Die Konferenz fand nach einem Treffen am Runden Tisch statt, das von der Nichtregierungsorganisation Vizioni in Presheva zum Thema "Die Rolle der Toleranz und Sozialen Integration" organisiert worden war.

Er kritisierte zudem den Ansatz der serbischen Behörden zur Lösung des Kosova-Problems. "Sie versuchen es, aber sie arbeiten an den wichtigen Fragen mit reduzierter Geschwindigkeit und sie zögern Ergebnisse hinaus.", erklärte er, "Es ist klar, dass in Belgrad Veränderungen hinsichtlich der Armee, der Polizei, des Aufspürens von Massengräbern unternommen werden müssen. Die in Belgrad müssen verstehen, dass sie sich nicht in die inneren Angelegenheiten Kosovas einmischen dürfen, sondern mit ihrer Politik einen Beitrag zur Lösung der Probleme in Kosova leisten sollten", so Demaçi.

Ihm zufolge "sollten sich die Serben mit der Tatsache abfinden, dass sie wegen der Fehler der früheren Regierung Kosova verlassen mussten". "Wir in Kosova werden jedoch tolerant sein. Wir werden daran arbeiten, die Bedingungen dafür zu schaffen, dass alle Serben dort frei leben und diejenigen, die unschuldig sind, in ihre Häuser zurückkehren können", so Demaçi. Er hob zudem hervor, dass die serbische Regierung die Rückkehr von 16.000 Albanern in ihre Häuser in Nord-Mitrovica ermöglichen müsse, Nach seinen Worten ist das eine Vorbedingung für die Koexistenz zwischen Serben und Albanern in Kosova." (MK)