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Kosovo-albanische Parteien LDK, PDK und AAK bestreiten direkte Verwicklung in Krawalle

30. März 2004

– PDK und AAK schließen aber Beteiligung einzelner Mitglieder nicht aus

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Pristina, 27.3.2004, KOHA DITORE, alban.

Die wichtigsten politischen Parteien Kosovas haben die Einschätzung von Javier Solana zurückgewiesen, dass die kosovarischen politischen Parteien in die Gewalt der vergangenen Woche verwickelt waren, bei der 28 Bürger ums Leben kamen und über 800 andere verletzt wurden sowie viele Häuser und 18 orthodoxe Kirchen und Klöster niedergebrannt wurden. Die politischen Parteien erklären, die zuständigen kosovarischen und internationalen Organe sollten alle notwendigen Analysen der Vorfälle abschließen und bevor das geschehen sei, könnten die Behauptungen Solanas weder zurückgewiesen und akzeptiert werden.

Der Präsident des Parlaments von Kosova, Nexhat Daci, lehnte eine Stellungnahme zu Solanas Aussage ab. "Ich bin ein Wissenschaftler und ich kann nichts zu seinen Äußerungen sagen, bis ich die Laboranalysen habe".

Nach einem Besuch in Kosova hatte der Hohe Vertreter der EU für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik am Freitag (26.3.) in Brüssel erklärt: "Die Gewalt war nicht völlig spontan. In einer Weise hat sie spontan begonnen, aber später tauchten einige Leute auf, die sich so organisiert hatten, das sie die Spontaneität ausnutzen konnten, und sie organisierten etwas sehr Ernstes. Diese Menschen gehören sicherlich zu politischen Partein und die Parteiführer müssen sich zu Wort melden und sehr deutlich sagen, dass dies nicht hingenommen werden kann.".

Ranghohe Vertreter der drei wichtigsten politischen Partein in Kosova, der LDK (Demokratische Liga Kosovas – MD), PDK (Demokratische Partei Kosovas – MD) und AAK (Allianz für die Zukunft Kosovas – MD), erklärten am Samstag (27.3.) gegenüber Koha Ditore, sie hätten die Proteste nicht organisiert und "Solanas Aussage sollte durch kompetente Organe verifiziert werden".

LDK-Sprecher Lulzim Zeneli kommentierte Solanas Äußerungen sehr knapp: Erstens war die LDK nicht der Organisator der Proteste, und wir als politische Organisation haben die Gewalt der letzten Woche verurteilt. Ob die politischen Parteien mit der Gewalt bei den Protesten in Verbindung standen, nun, dafür gibt es kompetente Einrichtungen, die das analysieren und sagen können, was genau am 17 und 18. März geschah.

Xhavit Haliti, Mitglied des PDK-Präsidiums, erklärte, er könne Solanas Aussage weder zurückweisen noch akzeptieren. "Die zuständigen Organe sollten das letzte Wort haben. Die PDK hat die Gewalt verurteilt und die Proteste nicht organisiert. Es könnte sein, dass einige Mitglieder oder Anhänger unserer Partei an den Protesten teilgenommen haben, aber es versteht sich von selbst, dass man nicht eine Partei wegen der Taten einiger Individuen beschuldigen kann", so der Angeordnete Haliti.

AAK-Sprecher Ernest Luma sagte mehr oder weniger das gleiche. "Politische Parteien sind keine Ermittlungsorgane. Solanas Aussage kann begründet oder unbegründet sein. Um ihre Richtigkeit zu bestätigen, brauchen wir vollständige Analysen der zuständigen Organe über die Ereignisse der vergangenen Woche. Wenn uns diese Analysen vorliegen, können wir sagen, ob die Proteste von einigen politischen Parteien organisiert waren oder ob sie wirklich spontan waren. Nach Worten Lumas ist es möglich, dass AAK-Anhänger an den Protesten teilgenommen haben, aber "die AAK-Führung hat die Gewalt während der Proteste verurteilt und niemand aus den Führungsstrukturen der Partei war in Ereignisse des 17. Und 18. März verwickelt. (MK)