Kommt der neue Papst aus Asien?
Ab dem 7. Mai beginnt im Vatikan die Suche nach dem Papstnachfolger. Auch Kardinäle aus Asien nehmen am Konklave teil. Einige von ihnen gelten selbst als chancenreiche Kandidaten.
Kardinal Luis Antonio Tagle
Kardinal Luis Antonio Tagle stammt von den Philippinen. Er wurde am 21. Juni 1957 in Manila geboren und ist einer der prominentesten Kirchenführer Asiens. Aufgrund seiner engen Verbindung zum verstorbenen Papst Franziskus, seines Engagements für Arme und Ausgegrenzte sowie seines pastoralen Stils wird er auch als 'asiatischer Franziskus' bezeichnet.
Cardinal Tarcisio Isao Kikuchi
Kardinal Tarcisio Isao Kikuchi (2. v. l.) ist einer von 23 Kardinälen aus Asien, die am Konklave teilnehmen. Der 66-jährige Kardinal aus Tokio setzt sich unter anderem für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den asiatischen Ländern in der Seelsorge und Unterstützung katholischer Migranten ein.
Kardinal Albert Malcolm Ranjith
Kardinal Albert Malcolm Ranjith aus Sri Lanka ist der älteste unter den 133 Kardinälen, die ab dem 7. Mai im Vatikan hinter verschlossenen Türen den neuen Papst wählen. Der 77-jährige wurde am 29. Juni 1975 auf dem Petersplatz zum Priester geweiht. Danach war er als Seelsorger in seinem Heimatland Sri Lanka tätig. In Asien leben inzwischen 11 Prozent aller getauften Katholiken.
Kardinal Joseph Coutts
Kardinal Joseph Coutts ist emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Karatschi. Nur etwa drei Prozent der Bevölkerung Pakistans bekennen sich zum Christentum und leben oft in Gefahr. Christen sind ein erklärtes Ziel radikalislamischer Terrorgruppen. Der pakistanische Geistliche trat 2021 aus Altersgründen von seinem Amt zurück und gehört nicht zu den aussichtsreichsten Kandidaten.
Kardinal Charles Maung Bo
Kardinal Charles Maung Bo ist Erzbischof von Yangon. Der 76-jährige Kardinal setzt sich in seinem von Konflikten erschütterten Heimatland Myanmar seit Jahren für Frieden ein. Er engagiert sich zudem für den interreligiösen Dialog im buddhistisch geprägten Myanmar. Trotz seines Alters gilt er als einer der Kandidaten im Konklave – nicht zuletzt wegen seiner Erfahrung.
Lazarus You Heung-sik
Kardinal You Heung-sik (l. vom verstorbenen Papst Franziskus) ist Erzbischof von Daejeon in Südkorea. Als Leiter des Friedenskomitees der koreanischen Bischofskonferenz besuchte er mehrfach Nordkorea, im Zeichen von Frieden und Versöhnung. In Südkorea bekennen sich rund 31 % der Bevölkerung zum Christentum. Bis ins 19. Jahrhundert wurden Christen in Korea wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet.
Kardinal Dominique Joseph Mathieu
Kardinal Dominique Joseph Mathieu ist der erste Kardinal auf iranischem Boden. Der 62-jährige Belgier steht seit Dezember 2024 der Spitze des alten Bischofssitzes von Ispahan, der 1629 im Iran errichtet wurde und nun Erzdiözese von 'Teheran - Ispahan' heißt. Katholischer Glaube ist im Iran erlaubt, doch Missionierung und Konversion vom Islam sind verboten und können schwerwiegende Folgen haben.
Laut den neuesten Statistiken des Vatikans ist die Zahl der Katholiken weltweit von 1,390 Milliarden im Jahr 2022 auf 1,406 Milliarden im Jahr 2023 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von etwa 1,15 Prozent. Auf dem bevölkerungsreichsten Kontinent Asien leben inzwischen rund 11 Prozent aller getauften Katholiken. 23 Kardinäle aus Asien nehmen am Konklave teil, um den nächsten Papst zu wählen.