Kirgisistan will von Usbekistan an der Staatsgrenze gelegte Minen räumen
14. Juli 2003Köln, 14.7.2003, DW-radio / Russisch
Die kirgisischen Behörden sind über die Gefahr, die von den Minen an der Grenze des Landes zu Usbekistan ausgehen, besorgt. Das Ministerkabinett des Landes teilte nun mit, es sei beschlossen worden, Maßnahmen zu ergreifen, um die von der usbekischen Seite gelegten Minenfelder zu räumen. Es berichtet Solto Temir:
Der kirgisische Vizepremierminister Nikolaj Tanajew erklärte, es sei notwendig, so schnell wie möglich die Minen auf dem Territorium des Landes an der Grenze zu Usbekistan zu räumen, da Einwohner und Vieh immer noch Opfer von Minen würden. Gemäß einem Auftrag des Regierungschefs werden bei der Räumung der Minen, die einseitig von Usbekistan gelegt wurden, das Umwelt- und Katastrophenschutzministerium sowie Einheiten des Grenzdienstes des Landes einbezogen. In Kirgisistan gibt es dafür jedoch nicht genügend qualifiziertes Personal. Nach Angaben des Leiters des kirgisischen Katastrophenschutzministeriums, Satybald Tschyrmaschew, ist mit der Russischen Föderation bereits vereinbart worden, Fachleute zur Räumung von Minen vor Ort auszubilden.
Es sei daran erinnert, dass Usbekistan 1999 nach dem ersten Überfall bewaffneter islamischer Extremisten aus Afghanistan, ohne Bischkek offiziell in Kenntnis zu setzen, seine Grenzen zu Kirgisistan und Tadschikistan vermint hatte, darunter auch Grenzabschnitte zur Enklave Soch im kirgisischen Gebiet Batken. Auf alle Protestnoten des kirgisischen Außenministeriums hatte das offizielle Taschkent erklärt, es seien ausschließlich usbekische Abschnitte wegen der Gefahr von Überfällen von Kämpfern der Islamischen Bewegung Usbekistans vermint worden, obwohl Dokumente beweisen, dass Kirgisen auf eigenem Territorium Opfer von Minen werden. Nach Angaben des kirgisischen Grenzdienstes starben durch usbekische Minen seit 1999 zwei Bürger des Landes, drei weitere wurden verletzt. Darüber hinaus wird regelmäßig Vieh von Minen getötet. Die durch die Explosionen verursachten Verluste belaufen sich auf etwa 200 000 US-Dollar. (MO)