Kirchenstreit in Mazedonien geht weiter
31. Juli 2003Skopje, 30.7.2003, MIA, mazed.
Der Sprecher der mazedonischen Regierung, Saso Colakovski, hat den Bischof von Backa (Region im Nordwesten der Vojvodina – MD), Iriniej, scharf angegriffen. Er habe nicht das Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Mazedoniens einzumischen oder Bedingungen zu stellen, erklärte Colakovski als Reaktion auf die Äußerung des Bischofs, die Serbisch-Orthodoxe Kirche werde alljährlich darüber entscheiden, ob eine mazedonische Delegation dazueingeladen wird, Kränze im Kloster "Hl. Prohor Pcinski" niederzulegen. (In Prohor Pcinski fand vor 58 Jahren die erste Sitzung des "Antifaschistischen Rates der Volksbefreiung Mazedoniens", ASNOM, statt - MD). Die Behörden in Mazedonien sollten die Diskriminierung der Geistlichen der Serbischen Orthodoxen Kirche endlich beenden und den Prozess gegen den serbischen Metropolit Jovan einstellen. Colakovski sagte, "die mazedonische Regierung ist nicht bereit, irgendwelchen Druck zu akzeptieren oder auf Drohungen zu antworten."
"Die mazedonische Regierung hat keine Beschlüsse erlassen, um jemanden an der Grenze zu hindern, das Land zu besuchen oder es als Transitland zu benutzen. Das gilt sowohl für die Geistlichen der Serbischen-Orthodoxen Kirche als auch für die Vertreter der Lutheranischen Kirche. Die gesetzlichen Rahmen an der Grenze müssen ohne Ausnahme beachtet werden", erklärte der Regierungssprecher und fügte hinzu, Irinej könnte mit seine Rechtsaufassung auch eine Revision des Rahmenabkommens oder auch eine Revision des Abkommens über die Grenzziehung zwischen Mazedonien und Serbien und Montenegro fordern.
Die Feierlichkeiten anlässlich des mazedonischen Nationalfeiertags "Ilinden" (am 2. August – MD) finden nach Colakovskis Worten nach Vereinbarung der Regierungen in Belgrad und Skopje statt. "Das, was dort jetzt geschieht, ist eine Angelegenheit, die die Regierung und die Kirche in dem Staat regeln sollen", so Colakovski.
Er erklärte, die offiziellen Beziehungen zwischen Skopje und Belgrad seien ausgezeichnet. Die Regierungen werden es nicht zulassen, dass die Kirche wegen der Auseinandersetzung Einfluss auf die guten Beziehungen nimmt. (fp)