Kirchenspaltung in Mazedonien schreitet voran
12. Januar 2004Skopje, 12.1.2004, DNEVNIK, mazed.
Vier Klöster mit etwa 30 Mönchen und Nonnen haben den Gehorsam gegenüber der Mazedonisch Orthodoxen Kirche verweigert und sich der serbischen "Ohrider Erzdiözese" des Bischofs Jovan angeschlossen. (Jovan wurde von der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche seines Amtes enthoben, als er dem Aufruf des serbisch-orthodoxen Patriarchen Pavle folgte, sich wieder Belgrad anzuschließen – MD)
Führend bei der Abkoppelung sind die Mönche David und Maxim, die bei der gestrigen (11.1.) gemeinsam Liturgie mit dem abgesetzten Bischof Jovan den Zusammenschluss mit der "Ohrider Diözese" verkündeten. Unterstützung erfahren sie nach eigenen Angaben auch seitens anderer Klöster und mancher Professoren von der Theologischen Fakultät "Hl. Kliment von Ohrid".
"Wir verlassen die gespaltene Mazedonisch Orthodoxe Kirche, die sich 1957 in abtrünniger Weise von der Serbisch Orthodoxe Kirche gespalten hat. Unser Wirkungskreis bleibt die einzig anerkannte autonome "Erzdiözese Ohrid", heißt es in der Erklärung. (...)
Der Sprecher der Mazedonisch Orthodoxen Kirche, Bischof Timotej, erklärte, dass die Kirche alle diese Personen absetzen werde.
"Sie können als Individuen überall hingehen. Die Kirchen und die Klöster bleiben unter der Obhut der Mazedonisch Orthodoxen Kirche. Keiner hat das Recht, sie einer anderen Kirche oder Organisation unterzuordnen. Ich erwarte, dass die verantwortlichen Bischöfe die Konsequenzen ziehen und diese Personen aus den Ämtern verjagen, so Bischof Timotej.
Falls die Mönche es später ablehnen, die Klöster zu verlassen, werde die Kirche den Staat auffordern, zu helfen. (...)
Die Partei VMRO-DPMNE (größte Oppositionspartei – MD) rief die Regierung auf, Änderungen im Gesetz über die Tätigkeit der religiösen Gemeinschaften vorzuschlagen sowie die Zerschlagung der Mazedonisch Orthodoxen Kirche zu beenden. (fp)