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Kein Zutritt für Serbische Journalisten zu Gedenkfeier für albanischen Rebellenführer im Presevo-Tal

29. Mai 2002

– Korrespondenten von Deutscher Welle, Radio Free Europe und B92 fühlen sich "durch solche Gesten der Albaner beleidigt"

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Bijeljina, 28.5.2002, SRNA, serb, aus Bujanovac

Drei Journalisten, die von Albanern daran gehindert wurden, an der Gedenkfeier zum Jahrestag des Todes von Rizvan Cazimi (Qazimi – MD), einem Kommandeur der aufgelösten OVPMB (Befreiungsramee von Presevo, Medvedja und Bujanovac, alban. UCPMB – MD) in Veliki Trnovac bei Bujanovac teilzunehmen, sind der Ansicht, "dass es jetzt etwas klarer ist, warum die Serben in Bujanovac schon lange die Ansicht vertreten, dass der serbische Staat in Veliki Trnovac nicht funktioniert".

Korrespondenten von Radio Free Europe, der Deutschen Welle und B92 sowie der Agenturen Beta und Fonet, Radoman Ilic, Vojkan Ristic und Liljana Stojanovic, berichten in einem Schreiben an 33 Adressaten, dass Mitglieder der ethnisch–albanischen Gemeinden "in schwarzen T-Sirts und mit roten Armbinden" sie daran gehindert hätten, Veliki Trnovac zu betreten und an der Gedenkfeier zum Todestag von Rizvan Cazimi – Kommandeur Lesi (Leshi – MD) - teilzunehmen.

Sie informierten sofort die EU sowie den Koordinierungsrat für Südserbien, den Koordinator der OSZE-Mission, Roberto Montela, den Vorsitzenden des Menschenrechtskomitees, Saip Kamberi, den Ortsvorsteher von Veliki Trnovac, Galip Beciri sowie den einzigen überlebenden Zeugen des Todes von Cazimi, Hajredin Dino Ademi.

In dem Brief heißt es, dass sie erst nach einstündiger Wartezeit Zugang zu dem Fußballstadion erhielten, in dem die Gedenkfeier für Rizvan Cazimi bereits seit einiger Zeit im Gange war. "Da wir unsere albanischen Freunde, die uns immer mit Übersetzungen ausgeholfen haben, in der Masse von 5000 Teilnehmern nicht finden konnten, kehrten wir nach 40 Minuten sehr enttäuscht ins Zentrum von Trnovac zurück, um dort dem zweiten Teil des Programms zu folgen", heißt es in der Erläuterung.

Die Journalisten fühlten sich "durch derartige Gesten der albanischen Seite beleidigt", da sie, wie sie sagen, während der Zeit der bewaffneten Zusammenstöße in dieser Region professionell berichtet hätten. Damals, als Menschen getötet wurden, habe man keine Passierscheine für Konculj, Trnovac und Lucane benötigt. Diese Dörfer befinden sich in der Sicherheitszone in der Gemeinde Bujanovac.

Briefe wurden an den jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica, den serbischen Premierminister Zoran Djindjic, den Vorsitzenden des Koordinierungsrates (für Süd-Serbien – MD) Nebojsa Covic, den Chef der OSZE-Mission in Jugoslawien, Stefano Sannino und die Belgrader Boschafter von neun Staaten gerichtet. (MK)