Kein Kulturpreis für Muslime
15. Mai 2009Tagelang ist der Papst im Nahen Osten herumgereist und hat zu Dialog und Verständnis aufgerufen; derweil tobt in Hessen ein Streit um einen interreligiösen Kulturpreis, der gerade zum Beispiel für Intoleranz und Kommunikationsunwillen zwischen Religionen wird: Einer der Preisträger sollte ursprünglich Fuat Sezgin, einer der renommiertesten Professoren für Islamwissenschaft in Deutschland sein. Der wollte ihn aber nicht, weil er die Meinung seines jüdischen Mitpreisträgers Salomon Korn zum Nahostkonflikt ablehnt. Als Ersatzpreisträger sozusagen suchte die Jury dann den iranischstämmigen Schriftsteller Navid Kermani aus. Den wiederum wollten die christlichen Mitpreisträger nicht: Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, der frühere evangelische Kirchenpräsident von Hessen und Nassau, Peter Steinacker. Und darum entschied das Komitee: Dann bekommt eben kein Vertreter des Islam den interreligiösen Preis.
Treffen in der Krise
Am jordanischen Ufer des Toten Meeres gibt sich die nahöstliche Prominenz an diesem Wochenende ein Stelldichein: Alles was in Politik und Wirtschaft Rang und Namen hat, ist der Einladung zur Regionalkonferenz des World Economic Forum gefolgt. Thema ist, wie überall auf der Welt, die Weltwirtschafts- und Finanzkrise. Denn auch wenn die Region immer noch auf den größten Erdölreserven des Planeten sitzt: Auch hier betrachtet man sorgenvoll den globalen Abschwung.
Heikle Fracht
Humanitäre Hilfe und Waffen kommen häufig mit demselben Flugzeug in Konfliktgebiete. Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) in einer neuen Studie berichtete, werden 90 Prozent der am Waffentransport in Konfliktzonen beteiligten Fluggesellschaften gleichzeitig von humanitären Hilfsorganisationen sowie UN-Einrichtungen, der EU und Einzelstaaten damit beauftragt, Nothilfe in die Zielgebiete zu fliegen.
Redaktion: Ina Rottscheidt/ Mahmoud Tawfik