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Katholische und islamische Führer im Kosovo verurteilen Pamphlete, in denen zum Krieg gegen den Islam aufgerufen wird

28. Dezember 2001

– Erzbischof Sopi fordert Gläubige beider Religionen auf, "nicht in die Falle von Anti-Albanern zu tappen"

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Pristina, 24.12.2001, KOSOVA LIVE, engl., Copyright BBC monitoring

Die islamische Gemeinschaft und die katholische Erzdiözese haben bestritten, dass sie Verbindungen zu der so genannten Studentenbewegung für eine offene, demokratische Gesellschaft unterhalten, die zum Krieg gegen den Islam aufgerufen hat. Sie forderten die Gläubigen beider Religionen auf, nicht in eine Falle zu tappen.

Die Reaktionen erfolgten Tage, nachdem mehrere junge Leute von einer illegalen Organisation Pamphlete verteilt hatten, in denen zum Krieg gegen den Islam aufgerufen wurde. Der Erzbischof von Kosova, Mark Sopi, erklärte am Montag (24.12.) gegenüber KOSOVA LIVE, die katholische Kirche stehe nicht hinter der Organisation. "Das ist eine sehr negative Tat, die nur zu einer Spaltung zwischen den Religionsgemeinschaften und innerhalb der Gesellschaft von Kosova führen kann", erklärte Sopi.

Egal, wer hinter der Verteilung der Pamphlete stecke, so Sopi, die katholische Kirche habe sich von diesen feigen Taten distanziert und appelliere an die Gläubigen beider Religionen, Anti-Albanern nicht in die Falle zu gehen. Sopi sagte, es sei schwierig, Schlussfolgerungen darüber anzustellen, warum die Pamphlete verteilt wurden, "Solche Leute, die aus Kosova oder von außerhalb kommen können und von jemandem im Hintergrund geführt werden, bereiten dem Volk von Kosova Sorge". Diese Elemente sollten nicht geduldet werden, und es sei nötig, sie daran zu hindern, Einfluss auf das Leben der Menschen in Kosova zu nehmen.

Diese Elemente wurden auch vom Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft Kosovas, Dr. Rexhep Boja, verurteilt, der gegenüber KOSOVA LIVE erklärte, Pamphlete diese Art zielten darauf ab, die beiden Religionsgemeinschaften Kosovas zu spalten. Jene Elemente könnten auf keinen Fall aus den Reihen unserer katholischen Brüder kommen, sagte Boja, der auch die Muslime aufforderte, diesen negativen Elemente nicht auf den Leim zu gehen.

"Diese Personen, die anti-albanische Pamphlete veröffentlicht haben, haben dies ausgerechnet zu einer Zeit getan, da Kosova versucht, seine zentralen Regierungsorgane zu bilden,", so Boja. "Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass die Pamphlete, die destruktiven Inhaltes sind, kein Werk der Jugend sein können, die einen historischem Schritt in die Zukunft Kosovas unternommen hat." In einer schriftlichen Erklärung fordern die beiden Führer die Rechtsorgane auf, die Verantwortlichen zu finden und strafrechtlich zu verfolgen. (MK)