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Katar trennt sich von Porsche-Anteilen

17. Juni 2013

Der Staatsfonds des ölreichen Emirats Katar steigt bei Porsche aus. Mit den Familieneigentümern der Porsche SE hat sich der Fonds geeinigt – die Beteiligung an VW bleibt bestehen.

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Porsche-Mitarbeiter sind mit der Produktion des Panamera im Werk Leipzig (Sachsen) beschäftigt (Foto: dpa)
Porsche ProduktionBild: picture-alliance/dpa

Vier Jahre nach dem Einstieg hat das arabische Emirat Katar seinen Anteil an der Porsche Holding wieder komplett an die Familienaktionäre zurückverkauft. Die Familien Porsche und Piech haben damit bei der Finanzholding, dem größten Anteilseigner von Volkswagen, wieder allein das Sagen. Der Anteil von zehn Prozent an den stimmberechtigten Stammaktien sei an die Familienaktionäre veräußert worden, teilte die Investmentgesellschaft Qatar Holding am Montag mit. Die Familien Porsche und Piech hatten 2009 zehn Prozent ihrer Stammaktien an Katar verkauft, um frisches Geld in das Unternehmen zu pumpen.

Gewinneinbrüche bei Autoherstellern

Das Kapital der Porsche Holding ist paritätisch in die börsennotierten, aber stimmrechtslosen Vorzugsaktien und Stammaktien aufgeteilt: Somit war das Emirat insgesamt mit fünf Prozent an der Porsche Holding beteiligt. Die Holding hält gut die Hälfte der Stimmrechte von Volkswagen. Der Sportwagenbauer Porsche AG gehört mittlerweile zum VW-Konzern. Das Emirat ist über seine Investmentgesellschaft ebenfalls direkt an den Wolfsburgern beteiligt. Katar stehe voll hinter seinem Anteil von 17 Prozent der Stammaktien an Volkswagen, teilte die Investmentgesellschaft des Emirats weiter mit

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Porsche verlor Poker um VW

Die Porsche Holding begrüßte den Rückzug der Araber nach knapp vier Jahren. Ein Sprecher sagte, das sei eine "positive Geschichte", da jetzt alle Stammaktien wieder in der Hand der Familien lägen. Katar war im Sommer 2009 nach der gescheiterten Beherrschung von VW durch Porsche der damals hochverschuldeten Holding beigesprungen. Das Emirat hatte Porsche einen Großteil seiner riskanten Optionen auf VW-Stammaktien abgenommen, dadurch wurden Barmittel in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro frei. Aus dem Besitz der Porsche -Familienaktionäre hatten die Araber zudem zehn Prozent der Stammaktien der Holding übernommen: Erstmals hatten die Familien damit einen Außenstehenden zum Miteigentümer von Stammaktien gemacht, die nicht an der Börse gehandelt werden und deren Wert daher im Dunkeln liegt.

Die Pläne für eine Verschmelzung wurden fallengelassen, da sich Porsche und VW wegen zahlreicher Schadenersatzklagen und steuerlicher Unsicherheiten nicht auf die Konditionen für einen Aktientausch einigen konnten. Stattdessen übernahmen die Niedersachsen das Autogeschäft von Porsche ganz und gliederten die Sportwagenmarke in den Konzern ein. Die Porsche Holding entschuldete sich damit und will die freien Mittel nun in neue Beteiligungen stecken.

ul/sti (rtr, dpa)