Karamanlis verhinderte 1991 Aufteilung Mazedoniens zwischen Griechenland und Serbien
19. Januar 2004London, 17.1.2004, MIA, mazed.
Der ehemalige griechische Staatspräsident Konstantin Karamanlis hat die Teilung Mazedoniens verhindert, die 1991 zwischen Serbien und Griechenland vereinbart worden war. Dies meldet die in London erscheinende "Financial Times" unter Berufung auf einen ehemaligen hohen griechischen Politiker.
Die "Financial Times" führt an, der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic habe 1991 angeboten, Mazedonien zwischen Griechenland und Serbien aufzuteilen. Der damalige griechische Premierminister Konstantin Mitsotakis habe das Angebot angenommen und das griechische Verteidigungsministerium aufgefordert, Pläne zur Entsendung von griechischen Soldaten in den südlichen Teil Mazedoniens zu erarbeiten. Milosevic und Mitsotakis hätten daraufhin den griechischen Präsidenten Karamanlis über den Plan informiert. Karamanlis habe sein Veto eingelegt und damit die Teilung verhindert.
Die Bürgermeisterin von Athen, Dora Bakoyiannis, sei die erste bekannte griechische Politikerin, die zugegeben habe, dass Griechenland einen Fehler gemacht habe, Milosevic während der Balkankriege in den 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts zu unterstützen, so die "Financial Times."
In einer Rede vor Führern von Bosnien und Herzegowina, die zur Zeit Athen besuchen, sagte Bakoyiannis, Griechenland und die anderen NATO-Staaten trügen für das Geschehene und das Leid in Bosnien und Herzegowina die moralische Verantwortung, fügte die Zeitung hinzu.
Die "Financial Times" erinnert daran, dass Bakoyiannís früher Ministerin der griechischen Regierung unter der jetzigen Oppositionspartei Neue Demokratie gewesen ist, und dass sie Mitsotakis‘ Tochter ist. (fp)