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PolitikKanada

Kanadas Liberale von Premier Carney gewinnen Parlamentswahl

29. April 2025

Ministerpräsident Mark Carney erklärte sich in der Nacht zum Wahlsieger. Der konservative Oppositionsführer und Herausforderer Pierre Poilievre räumte die Niederlage ein.

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Nach der Parlamentswahl in Kanada - Wahlsieger Mark Carney freut sich über den Sieg und winkt in die Meng der Anhänger bei der Wahlparty der Liberalen Partei
Er freue sich darauf, mit allen Parteien im Parlament konstruktiv zusammenzuarbeiten, sagte Wahlsieger Mark CarneyBild: Blair Gable/REUTERS

In seiner Siegesrede in der Hauptstadt Ottawa sagte der kanadische Premierminister Mark Carney: "Lasst uns der Spaltung und dem Ärger der Vergangenheit ein Ende setzen. Wir sind alle Kanadier, und meine Regierung wird für und mit allen arbeiten."

"Kanada stark, Kanada frei, Kanada für immer"

Gemeinsam werde man ein Kanada aufbauen, das seiner Werte würdig sei. "Kanada stark, Kanada frei, Kanada für immer." Pierre Poilievre sagte, seine unterlegene Konservative Partei werde in der Opposition "ihren Job machen und die Regierung zur Verantwortung ziehen".

Der kanadische Oppositionsführer Pierre Poilievre bei Wahlparty der Konservativen Partei, er trägt einen Anzug mit Krawatte
Herausforderer Pierre Poilievre, Parteichef der Konservativen, gratulierte Carney zum WahlsiegBild: Amber Bracken/REUTERS

Carneys Regierungspartei kam nach offiziellen Ergebnissen am frühen Morgen nach Auszählung von rund 95 Prozent der Wahllokale auf 43,2 Prozent der Stimmen, die Konservativen auf 41,7 Prozent. Die Liberalen erhalten demnach voraussichtlich 166 Sitze im Parlament - und bleiben damit knapp unter der absoluten Mehrheit von 172.

Vierter Sieg der kanadischen Liberalen in Folge

Die Parlamentswahl stand unter dem Druck aggressiver Zollpolitik und Annexions-Drohungen von US-Präsident Donald Trump. Noch am Wahltag hatte Trump die Kanadier erneut aufgefordert, einer Eingliederung in die USA als 51. Staat zuzustimmen.

Es ist die vierte Parlamentswahl in Folge, die die kanadischen Liberalen für sich entscheiden können, was in der Geschichte des G7-Landes sehr ungewöhnlich ist. Rund 29 Millionen Menschen waren im nördlichen Nachbarstaat der USA und flächenmäßig zweitgrößten Land der Erde mit sechs Zeitzonen zur Wahl aufgerufen. Die Abgeordneten werden per Direktwahl bestimmt.

Trumps Einmischung in den Wahlkampf

Der liberale Wirtschaftsexperte Carney hatte die Posten des Parteivorsitzenden und Premierministers erst vor wenigen Wochen nach parteiinterner Abstimmung von Justin Trudeau übernommen, der Anfang des Jahres angesichts sinkender Beliebtheit nach rund zehn Jahren im Amt seinen Rückzug angekündigt hatte. Carney wurde erstmals auch ins Parlament gewählt.

Kanadas Machtwechsel mitten im Handelskrieg

Die Einmischung Trumps hatte den Wahlkampf in Kanada komplett auf den Kopf gestellt: Lange lagen die oppositionellen Konservativen in Umfragen scheinbar uneinholbar vorne, doch im Widerstand gegen Trump rückten die Kanadier zusammen und versammelten sich nun überwiegend hinter Carney. 

Wahl unter dem Eindruck von tödlicher Autofahrt in Vancouver

Die Wahl fand zudem auch unter dem Eindruck eines tragischen Vorfalls in der Westküstenmetropole Vancouver statt: Bei einem Straßenfest der philippinischen Gemeinde fuhr ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge und tötete mindestens elf Menschen. Ein verdächtiger 30-Jähriger wurde festgenommen. Die Polizei zeigte sich überzeugt, dass es sich nicht um einen Terrorakt handele.

pg/sti (dpa, afp, rtr)

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