Kampagne für ökofreundliches Grillen in Niger
7. Juli 2022Am Wochenende wird Eid al-Adha gefeiert - auch in Niger, wo das muslimische Fest wie überall in Westafrika Tabaski genannt wird. Gutes Essen gehört dann einfach dazu und am selben Tag geopferte Schafe landen dann auf dem Grill. Doch zum Braten braucht man große Mengen Holz, was problematisch ist in dem von Wüstenbildung geplagten Land.
Nigerische Nichtregierungsorganisationen haben deshalb jetzt "Tabaski Ecol" gestartet, eine Kampagne gegen den übermäßigen Holzverbrauch beim traditionellen Grillen. Ziel ist es, das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu schärfen und den Grillholzverbrauch zu reduzieren.
50.000 Tonnen Holz zum Grillen
Laut Studien des Umweltministeriums werden allein in der Hauptstadt Niamey bei jedem Tabaski-Fest "etwa 50.000 Tonnen" Holz verfeuert, was etwa 25.000 gefällten Bäumen entspricht. "Das Grillen von Hammelfleisch während des Tabaski-Festes führt zu einem missbräuchlichen Holzverbrauch, der angesichts der Klimakrise einfach nicht weitergehen kann", sagte Sani Ayouba, Koordinator einer der an der Kampagne beteiligten Gruppen, der Nachrichtenagentur AFP.
Die Umweltschützer appellieren deshalb an die Gläubigen, Holz durch in der Region abgebaute Kohle zu ersetzen. Werbung, Fernseh- und Radiodiskussionen sowie ein Wettbewerb für das "beste grüne Foto" sind Teil der Kampagne, zu der auch das Pflanzen von Bäumen gehört.
Zwei Drittel der Fläche Nigers sind von Wüste bedeckt. Nach Angaben der Regierung verliert der westafrikanische Binnenstaat jedes Jahr mehr als 1000 Quadratkilometer Ackerland durch Wüstenbildung.
AR/fw (afp, lusa)