Kalifornien: Wie die Gemeinde von Altadena ein neues Leben im Wohnmobil beginnt
Nach dem verheerenden Eaton Fire wohnen viele in Altadena heute in Wohnmobilen – dort, wo einst ihre Häuser standen. Der Wiederaufbau beginnt zwischen Asche und Erinnerung.
Eaton Fire 2025: Eine Gemeinde in Asche
Am 7. Januar 2025 entfachten trockene Winde ein Inferno: Das Eaton Fire wütete in Altadena, das Palisades Fire an der Küste. In nur wenigen Tagen starben 22 Menschen, fast 12.000 Häuser brannten nieder, Schaden: 53,8 Milliarden Dollar. In Altadena wurden jahrzehntealte Viertel in Asche gelegt.
Ein Neuanfang im Wohnwagen
Terry Kilgore lebt heute allein in einem Wohnmobil mitten in Altadena, einem Vorort, der einst von gepflegten Einfamilienhäusern geprägt war. Seit dem verheerenden Eaton-Feuer im Januar 2025 ist sein Viertel eine trostlose Fläche aus leeren Grundstücken. "Früher war es wunderschön hier. Was bleibt, ist nur eine Erinnerung", sagt der 70-jährige Gitarrist und blickt auf sein verbranntes Land.
Verlorenes Zuhause
Terry Kilgore zeigt auf seinem Handy ein Foto seines Hauses, aufgenommen vor dessen Zerstörung durch das Eaton-Feuer im Januar 2025. Der Musiker, der einst mit dem früheren Van-Halen-Frontmann David Lee Roth auftrat, berichtet, er habe einige seiner wertvollsten Gitarren sowie Studioequipment im geschätzten Wert von 120.000 Dollar bei dem Brand verloren.
Geteiltes Schicksal
Einige wohnen in Wohnmobilen, andere bei Freunden oder Verwandten. Viele bleiben – trotz allem. "Ich war 61, bereit für den Ruhestand und wollte mein Leben genießen. Ich liebe es, dass mein Land noch da ist", sagt Marialyce Pedersen, die weiterhin auf ihrem Grundstück in Altadena lebt. Die Gegend war wegen ihrer Naturnähe beliebt. "Hier fühlt es sich richtig an", sagte sie gegenüber Reuters.
Wiederaufbau hat begonnen
Laut Bürgermeisterin Karen Bass sind 75 Prozent der 4.398 zerstörten Wohnparzellen in L.A. bereits vom Schutt befreit und für den Wiederaufbau freigegeben. Auch in Altadena, am Rand der San-Gabriel-Berge, sind viele Grundstücke geräumt. Dennoch zeugen einige ausgebrannte, verrammelte Geschäfte und Trümmerhaufen noch immer von der Zerstörung, die das Feuer hinterlassen hat.
Leben ohne Versicherung
Jose Luis Martinez, 71, ein pensionierter Elektriker aus El Salvador, verlor im Januar sein Haus, in dem er fast vier Jahrzehnte gelebt hatte. Eine Versicherung hatte er nicht - genau wie viele andere. Heute lebt er von seiner Rente und in einem alten Wohnmobil auf dem eigenen Grundstück. Aufgeben will er nicht: "Ich bleibe hier, solange es irgendwie geht", sagt er entschlossen.
Kampf gegen die Zeit
Edwin Isaacs, 64, ehemaliger Pastor, konnte nach dem Brand seine Hypothek vollständig begleichen. Seither lebt er zufrieden in einem Wohnmobil auf seinem Grundstück – ganz ohne Komfortansprüche. "Wenigstens habe ich ein Stück Land, das ich mein Eigen nennen kann. Das macht mich glücklich und erfüllt mich mit Stolz. Ich glaube nicht, dass es für immer in diesem Zustand bleiben wird", sagt er.
Stolz auf verbrannter Erde
Trotz allem überwiegt bei vielen der Stolz. "Ich habe ein Stück Land, das mir gehört. Es ist nicht viel, aber es ist meins.", sagt Kilgore. Auch Pedersen und Isaacs halten fest – an Erinnerungen, an Hoffnung. Altadena lebt, wenn auch verletzt. Die Straßen sind leiser, die Nächte dunkler, aber das Band der Nachbarschaft ist stark. Der Wiederaufbau beginnt nicht mit Ziegeln – sondern mit Mut.