Künftiges bulgarisches Parlament mit fünf Parteien
14. Dezember 2004Sofia, 13.12.2004, 1138 GMT, RADIO BULGARIEN IS, deutsch
In ihrer heutigen (13.12.) Ausgabe geht die Tageszeitung "Standart" auf die Ergebnisse einer Studie der Meinungsforschungsagentur NBND über die Einstellungen unter den bulgarischen Wählern ein. Laut der "Sonntagsfrage" würden in einen künftigen Parlament fünf politische Formationen einziehen – die Bulgarische Sozialistische Partei, die jetzt regierende Nationale Bewegung Simeon II., die Union der Demokratischen Kräfte, die Bewegung für Rechte und Freiheiten (Türkenpartei in Bulgarien – MD) und die Union der Freien Demokraten des Sofioter Oberbürgermeister Stefan Sofijanski. Dabei hätten die Sozialisten 107 oder 108, also etwas weniger als die Hälfte der 240 Sitze im bulgarischen Parlament. Die Bewegung Simeon II. 52-53 Sitze, die Union der Demokratischen Kräfte 43 oder 44 Sitze, die Bewegung für Rechte und Freiheiten 23 oder 24 Sitze und die Freien Demokraten 12 bis 15 Sitze. Das seien aber sehr vorläufige Werte, weil natürlich bis zu den Wahlen im nächsten Sommer noch viel Zeit ist und weil erfahrungsgemäß sehr viel von der Wahlbeteiligung abhängt, die derzeit bei rund 55 Prozent liegen würde, so die Zeitung.
Die "Standart" betont auch diesen Teil der Umfrageergebnisse, die zeigen, dass die Wähler weiterhin der Meinung sind, dass die Regierung Sakskoburtggotski besser arbeite, als das von ihr abgelöste Kabinett von Iwan Kostow. Das Blatt verzeichnet aber anderseits eine leichten Rückgang des Ratings aller Minister des Kabinetts mit Ausnahme von Außenminister Solomon Passy. Die Soziologen erklären dies mit den negativen Erwartungen der Öffentlichkeit vor der Wintersaison und mit den landsweiten Protesten, wie kürzlich von den bulgarischen Gewerkschaften organisiert wurden.
Von den Institutionen hat mit 64 Prozent weiterhin das Präsidialamt das höchste Ansehen, gefolgt von Armee und Polizei. (fp)