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Boateng wegen Körperverletzung verurteilt

10. September 2021

Die Ex-Lebensgefährtin von Jérôme Boateng wirft dem ehemaligen Fußball-Nationalspieler vor, sie im Urlaub geschlagen, gebissen und geboxt zu haben. Er bestreitet das. Das Gericht hat ein klares Urteil gefällt.

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Deutschland | Boateng wegen Körperverletzung verurteilt
Der angeklagte Ex-Nationalspieler Boateng im Münchner Gericht Bild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng ist wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Millionen Euro verurteilt worden. Das Münchner Amtsgericht verhängte eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen in Höhe von je 30.000 Euro gegen den früheren Fußballweltmeister. Es ist der höchstmögliche Tagessatz.

Der langjährige Star von Bayern München wurde schuldig gesprochen, seine ehemalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Zwillingstöchter bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik vor drei Jahren verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren gefordert - und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro.

Laut Anklage soll er die frühere Lebensgefährtin geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben. Die Vorwürfe lauten auf Beleidigung und Körperverletzung. Das Gericht ging allerdings in seinem Urteil nur von "einem Faustschlag" ins Gesicht aus.

Boateng bestreitet Misshandlung

Boateng hatte vor Gericht den Vorwurf der Staatsanwaltschaft bestritten. Er sei nicht gewalttätig geworden und habe seine damalige Partnerin nicht attackiert, sagte Boateng. Er räumte allerdings ein, dass es bei einem Kartenspiel zum Streit gekommen sei. Sein Verteidiger beantragte Freispruch. Hingegen erneuerte seine frühere Lebensgefährtin den Vorwurf, der Fußballprofi habe sie tätlich angegriffen.

Deutschland | Boateng wegen Körperverletzung verurteilt
Boateng mit seinem Anwalt Kai Walden im Gericht Bild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

Staatsanwältin Stefanie Eckert bezeichnete die Frau als "Opfer häuslicher Gewalt". Allerdings sei nicht nur sie Opfer geworden, sondern auch Boateng - "Opfer ihrer gemeinsamen toxischen Beziehung"

Das Amtsgericht setzte für das Verfahren nur einen Verhandlungstag an. Boateng spielte lange beim FC Bayern München. Mittlerweile wechselte der Verteidiger nach Frankreich zu Olympique Lyon. Für den Prozess reiste er nach München. Boateng nahm das Urteil äußerlich gelassen entgegen. Vorbestraft ist der 33 Jahre alte Ex-Nationalspieler damit allerdings nicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Boateng und die Frau befinden sich außerdem in einem laufenden Rechtsstreit um das Aufenthaltsbestimmungsrecht der gemeinsamen Töchter, die derzeit bei Boateng leben.

kle/wa (afp, dpa, sid)