Japan: Waldbrände zwingen Tausende zur Evakuierung
Verheerende Feuer im Nordosten des Landes haben mehrere Ortschaften erfasst. Mehr als 2000 Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden, ein Mensch kam ums Leben. Noch ist der Brand nicht unter Kontrolle.
Wasser für den Wald
Auftanken: Ein Militärhubschrauber nimmt Wasser auf, um Waldbrände in der japanischen Präfektur Iwate zu bekämpfen. Das Feuer, das am Mittwoch ausgebrochen war, breitet sich nach wie vor aus. Mehr als 600 Hektar Wald sind bereits verbrannt, mindestens 84 Gebäude in mehreren Ortschaften fielen den Flammen zum Opfer.
Verheerendes Feuer
Die Flammen wüten vor allem rund um die Stadt Ofunato und bedrohen zudem mehrere kleinere Ortschaften. Die Behörden riefen über 2000 Anwohnerinnen und Anwohner zur Evakuierung auf. Doch für mindestens eine Person kam jede Hilfe zu spät: "Eine verbrannte Leiche wurde entdeckt und in eine nahe gelegene Polizeistation gebracht", sagte ein örtlicher Polizeibeamter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Kampf gegen die Flammen
Angesichts der ernsten Lage haben die Behörden zusätzliche Unterstützung angefordert. Rund 680 Feuerwehrkräfte aus sechs benachbarten Präfekturen wurden mobilisiert, um bei der Brandbekämpfung zu helfen; das Militär stellte Hubschrauber bereit.
Zeugen der Zerstörung
Sie können nur zuschauen, wie das Feuer ihre Heimat zerstört: Einwohnerinnen und Einwohnerinnen von Ofunato stehen am Fenster eines Evakuierungszentrums; Angaben der Stadt zufolge folgten bisher rund 600 Personen dem Evakuierungsaufruf. Der Bürgermeister von Ofunato, Kiyoshi Fuchigami, bezeichnete das Feuer als "großflächig", bisher sei eine Fläche dreimal so groß wie Monaco verbrannt.
Im Dauereinsatz
Retten, was zu retten ist: Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Ofunato. Das Feuer ist nicht das erste, das die Stadt heimsucht: Erst vergangene Woche war dort bereits ein Waldbrand ausgebrochen, der bis Dienstag weitgehend unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Verschnaufpause währte jedoch nur kurz: Bereits am Dienstagabend brach dann der aktuelle Brand aus.
In Schutt und Asche
Nur die Fundamente stehen noch: In einen Dorf nahe Ofunato brannten zahlreiche Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Die Ursache des Brandes sei bisher nicht bekannt, sagte Bürgermeister Fuchigami. Allerdings ist es in der Region sehr trocken: In Ofunato fielen im Februar nur 2,5 Millimeter Niederschlag, noch weit weniger als das bisherige Rekordtief von 4,4 Millimetern.
Westwind heizt Brände an
Zudem war das vergangene Jahr in Japan das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit steht es beispielhaft für die weltweite Entwicklung des Klimawandels. Im Fall des jüngsten Iwate-Brandes habe außerdem starker Wind aus dem Westen dazu beigetragen, dass sich eine Reihe kleinerer Waldbrände in demselben Gebiet ausbreitete, so Bürgermeister Fuchigami gegenüber AFP.