Japan: Schlechte Aussichten für Wirtschaft
2. April 2012Nach der am Montag veröffentlichten Quartalsumfrage der japanischen Zentralbank verharrte der Stimmungsindex der Großindustrie im Zeitraum zwischen Dezember und März unverändert bei minus vier. Der negative Wert zeigt, dass die Pessimisten weiter in der Mehrheit sind. Ökonomen hatten eigentlich mit einer Aufhellung der Stimmung gerechnet und einen Index von minus eins prognostiziert.
Detaillierte Befragung japanischer Firmen
Der sogenannte Tankan-Bericht der Bank von Japan ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Detailliert beantworten die Unternehmen Fragen nach ihren Lagerbeständen, Zwischengewinnen oder zu erwartenden Verlusten sowie zu ihren Investitions- und Personalplänen. Anhand eines Indexes wird die Einschätzung der Unternehmen über ihre Geschäftslage bemessen. Bezüglich ihrer Einschätzung für die kommenden drei Monate rechnen die Manager der Großindustrie mit einem leichten Anstieg des Stimmungsindexes auf minus drei, wie die Zentralbank bekanntgab.
Die japanische Wirtschaft leidet noch immer unter den Folgen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom März vergangenen Jahres. Auch machen der Auto- und der Technologie-Branche langwierige Unterbrechungen in der Zulieferkette durch die schweren Überschwemmungen in Thailand im Herbst zu schaffen. Zudem belastete der zeitweise rekordhohe Yen und die Schuldenkrise in Europa vor allem die Exportfirmen.
pb (dpa, rts, dapd)