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TechnikGlobal

Italien ermittelt gegen Meta wegen KI für Whatsapp

30. Juli 2025

Die italienische Kartellbehörde erklärte, Marc Zuckerbergs Tech-Konzern Meta habe möglicherweise gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen. Es geht um vorinstallierte Künstliche Intelligenz im Onlinedienst Whatsapp.

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Das Logo des Meta Konzerns
Zum Meta-Unternehmen gehören die Apps Instagram, Facebook und WhatsAppBild: Jens Büttner/dpa/picture alliance

Ein Sprecher von Italiens Kartellbehörde in Mailand sagte, man habe am Dienstag zusammen mit der italienischen Finanzpolizei die Geschäftsräume der italienischen Meta-Tochter inspiziert. Die Untersuchung finde in "enger Zusammenarbeit" mit den zuständigen Behörden der Europäischen Union statt.

Das Ja der Nutzer fehlt

Der Vorwurf aus Mailand: Der Whatsapp-Anbieter Meta habe einen mit Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerten Chatbot ohne ausdrückliche Einwilligung der Nutzer eingeführt. Durch die Koppelung der KI-Anwendung "Meta AI" mit Whatsapp lenke der US-Konzern Kunden in Richtung seines Angebotes, kritisierte die italienische Kartellbehörde. Dies könne den Wettbewerb behindern, weil Nutzer gezwungen seien, zwei KI-Anwendungen auf ihren Geräten zu installieren, sofern sie "Meta AI" nicht nutzen wollten.

Das Unternehmen, zu dem das Online-Netzwerk Facebook und der Bilderdienst Instagram gehören, betonte dagegen den Nutzen der Verzahnung. "Der kostenlose Zugang zu unseren KI-Funktionen in Whatsapp gibt Millionen von Italienern die Möglichkeit, KI an einem Ort zu nutzen, den sie kennen, dem sie vertrauen und den sie verstehen."

Sollten sich die Vorwürfe aus Italien gegen Meta bestätigen, wäre das ein herber wirtschaftlicher Rückschlag für den Facebook-Konzern. Bei Verstößen gegen europäische Wettbewerbsregeln drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes.

Streit auch um Anzeigen und Werbung

In den vergangenen Tagen hatte es bereits bei einem anderen Thema Auseinandersetzungen zwischen der EU und Meta gegeben. Die Facebook-Mutter teilte mit, ab Oktober werde man keine politischen Anzeigen und Werbung mehr auf seinen Online-Plattformen in der Europäischen Union zulassen.

Grund dafür seien "nicht praktikable Anforderungen" aus einer EU-Verordnung. Diese neue EU-Anweisung sorge für "Rechtsunsicherheit" monierte ein Unternehmenssprecher. Fakt ist auf jeden Fall:  Meta-Chef Mark Zuckerberg steht den europäischen Vorschriften äußerst kritisch gegenüber. Anfang des Jahres warf er Brüssel "Zensur" vor.

haz/AR (rtr, dpa, afp)