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Ist Michael Steiner "der richtige Mann für die Aufgabe im Kosovo"?

24. Januar 2002

– Kann der neue UNMIK-Chef Frieden und Sicherheit herstellen?

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Belgrad, 23.1.2002, RADIO JUGOSLAWIEN, deutsch

Der deutsche Diplomat Michael Steiner, den der Weltsicherheitsrat zum neuen Chef der UN-Zivilmission im Kosovo ernannt hat, wird die Gelegenheit haben, die Verpflichtungen der UN, die seine Vorgänger Kouchner und Haekkerup ignoriert haben, umzusetzen, schreiben die jugoslawischen Printmedien.

Die Kosovo-Serben erwarten, dass Steiner objektiv sein wird und dass er rational Beschlüsse fassen wird, hebt die Belgrader Zeitung "Glas javnosti" hervor. Das Blatt bringt eine Erklärung der Fraktionsvorsitzenden der serbischen Koalition "Rückkehr" im Kosovo-Parlament, Dr. Rada Trajkovic, die sagte: "Ich hoffe, dass Michael Steiner denjenigen helfen wird, die gefährdet sind, und dass er jenes realisieren wird, was mit der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates zum Kosovo vorgesehen ist – die Sicherheit, Bewegungsfreiheit, Rückkehr der Vertriebenen, Aufdeckung des Schicksals der entführten und vermissten Personen. Ich hoffe, dass er real sein wird, weder pro-serbisch noch pro-albanisch". (...)

Das Mitglied des Präsidiums des Kosovo-Parlaments, Professor Dr. Gojko Savic, bemerkt, der neue Leiter der UNMIK müsse die durch die Blockade der Wahl des Präsidenten des Kosovo entstandene Situation lösen. Er sagte, Steiner werde es schwer haben, insbesondere wegen der Tatsache, dass unter den Parteien der Kosovo-Albaner noch immer keine Einigung über die Bildung der Behörden in der Provinz in Sicht ist, berichtet "Glas javnosti".

Die Tageszeitung "Danas" bringt die Bewertung von Dr. Rada Trajkovic, dass die Albaner nicht bereit sind, sich über die Aufteilung der Macht zu einigen, doch dass der Führer der Demokratischen Partei des Kosovo, Hashim Taci, zu einem Kompromiss mit den Serben bereit ist. "Ich denke, dass es im Kosovo keine vorgezogenen Wahlen geben wird, da die internationale Gemeinschaft so etwas nicht zulassen wird", sagte Rada Trajkovic.

Dasselbe Blatt bringt auch die Meinung des Vorsitzenden der Partei Serbische Widerstandsbewegung, Momcilo Trajkovic, der anlässlich der Ernennung des neuen UN-Verwalters im Kosovo die Meinung vertritt, dass Michael Steiner ganz bestimmt eine Änderung der Situation zu Gunsten eines multiethnischen Kosovo herbeiführen kann. Seine Schlüsselaufgabe ist, ein friedliches Leben im Kosovo zu gewährleisten, meint Momcilo Trajkovic, berichtet "Danas". (fp)