Islamische Gemeinschaft in Mazedonien protestiert gegen christliche Abzeichen bei der Sonderpolizei
14. Januar 2002Skopje, 12.1.2002, FAKTI EMAIL SERVICE, alban.
Die Islamische Gemeinschaft Mazedoniens (BIM) hat mit großem Unmut die Ausgabe von orthodoxen Symbolen an Sondereinheiten des MPB (Mazedonisches Innenministerium – MD), die unter den Namen "Tiger" und "Löwen" bekannt sind, zur Kenntnis genommen. Dieser Akt stelle einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Verfassung der Republik Mazedonien dar. Artikel 19, dem zufolge alle religiösen Gemeinschaften nach der Verfassung und dem Gesetz vollkommen gleich sind, werde vollständig ignoriert. Der Akt verstoße auch gegen das Prinzip, dem zufolge der Staat und die religiösen Gemeinschaften getrennt sind.
"Es handelt sich hier um einen völlig politischen Akt mit einem klaren Ziel, den Aufbau von Vertrauen unter den Bürgern, unabhängig von ihrem ethnischen oder religiösen Hintergrund, zu verhindern. Der Gedanke einer Verhinderung der Aufnahme von Mitgliedern anderer Gemeinschaften durch diese Organisationen, in- dem sie unter religiösen Druck dieser Art gesetzt werden, widerspricht gänzlich dem Abkommen von Ohër (Ohrid .- MD) und zeigt, dass jemand vorsätzlich Unheil heraufbeschwört, um bestimmte Ziele zu erreichen. Wir bedauern, darauf hinzuweisen, dass ein ranghoher orthodoxer Würdenträger es zuließ, dass er selbst und seine Religionsgemeinschaft von der parteilichen Tagespolitik manipuliert wurden. Die Islamische Gemeinschaft wird sich weiterhin um Frieden und Koexistenz zwischen den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und Gruppen bemühen", heißt es in der Erklärung der islamischen Gemeinschaft Mazedoniens, die von dem Reisul Ulema (Oberhaupt – MD) der BIM, Hafiz Emini, unterzeichnet ist. (MK)