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Immer mehr Russen verlassen Usbekistan

26. März 2003

– Russischer Botschafter in Taschkent nennt die Gründe

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Moskau, 18.3.2003, RIA "Nowosti", russ.

In den vergangenen Jahren sind aus Usbekistan 300 000 Russen vor allem nach Russland ausgewandert. Das teilte am 18. März auf einer Pressekonferenz in Moskau nach der 14. Sitzung des Konsultativrates der Subjekte der Russischen Föderation für internationale und außenwirtschaftliche Beziehungen beim russischen Außenministerium der Botschafter Russlands in Usbekistan, Dmitrij Rjurikow, mit.

Er machte auch darauf aufmerksam, dass die Mehrheit der in Usbekistan verbliebenen Russen nach Russland übersiedeln will. Nach Ansicht von Dmitrij Rjurikow gibt es dafür viele Gründe. Unter anderem sagte er, dass in einem 316 Seiten starken Geschichtslehrbuch für Schüler der 9. Klasse usbekischer Mittelschulen 292 Mal Ausdrücke wie "russischer Eroberer", "russischer Unterdrücker", "russischer Spion" und andere verwendete werden.

Dem Botschafter zufolge erhalten die Russen in Usbekistan soziale Unterstützung sowie Hilfe bei der Bewahrung ihrer kulturellen Identität und Aufrechterhaltung der Beziehungen zu ihrer ethnischen Heimat. Er betonte zugleich, der Bedarf an humanitärer Hilfe für Kriegs- und Arbeitsveteranen sei "kolossal", da die Renten in Usbekistan manchmal umgerechnet nur fünf US-Dollar betragen würden.

Der russische Botschafter forderte die Regionen Russlands auf, den in Usbekistan lebenden Russen vor allem mit Medikamenten zu helfen. (...)

Nach Angaben des Botschafters leben derzeit in Usbekistan etwa eine Million Russen. (MO)