Immer mehr Kasachen konsumieren Drogen
30. Oktober 2003Bonn, 30.10.2003, DW-radio / Russisch
In Kasachstan sind offizielle Angaben veröffentlicht worden, denen zufolge sich die Anzahl der Drogenkonsumenten im Lande zwischen 1986 und 2002 verfünffacht hat. Vor 17 Jahren konsumierten etwa 10 000 Menschen Drogen und mit dem Stand vom 1. März 2003 betrug deren Anzahl 47 959. Das sind übrigens auch fast 2000 mehr, als noch vor einem Jahr. Es berichtet Anatolij Weißkopf:
Heute werden durch Kasachstan nach Russland und Europa allein den offiziellen Angaben zufolge jährlich 150 Tonnen Drogen transportiert. Etwa 30 Prozent davon bleiben in Kasachstan. Derzeit ist es einfach, auf dem "Schwarzmarkt" in Kasachstan nicht nur "Gras", das vor Ort im Tschuj-Tal produziert wird, sondern auch härtere Drogen - Opiate aus Afghanistan, Tadschikistan und Kirgisistan - zu kaufen. In jüngster Zeit ist es unter Jugendlichen Mode geworden, Kokain und in Westeuropa hergestellte synthetische Drogen zu konsumieren. Zurzeit erarbeitet die kasachische Regierung eine neue Strategie zur Bekämpfung des Drogenkonsums, aber auch des Drogenhandels. Diese Pläne treffen jedoch auf starken Widerstand der Drogenhändler. Kasachstan hat für die Drogenhändler eine große Bedeutung, weil der Transport über Kasachstan viel sicherer und gewinnbringender ist, als über den Iran und Pakistan. Um ihr illegales Geschäft aufrechtzuerhalten, sind die Drogenhändler zu allem bereit – Schmiergelder an Beamte zu zahlen aber auch Unbeugsame physisch zu beseitigen. Deswegen wird es Kasachstan ohne die Mithilfe anderer Länder nicht gelingen, dieses Problem zu lösen. (MO)