Höhere US-Zölle gegen Kanada, Mexiko und China in Kraft
4. März 2025US-Präsident Donald Trump hatte bereits Anfang Februar Zölle von 25 Prozent auf die meisten Importe aus Kanada sowie auf alle Einfuhren aus Mexiko verhängt, obwohl die USA mit beiden Nachbarländern ein Freihandelsabkommen haben. Die Zölle setzte Trump dann aber kurz vor dem geplanten Inkrafttreten für 30 Tage aus. Diese Frist lief an diesem Dienstag um Mitternacht ab.
Die Fentanylkrise in den USA als Begründung für die Strafmaßnahmen
Trump begründet die Strafmaßnahmen damit, dass Kanada und Mexiko nicht genug gegen illegale Migration und den Schmuggel der tödlichen Droge Fentanyl in die USA unternähmen. In den USA sterben jährlich etwa 75.000 Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Mit vor allem in China hergestellten chemischen Substanzen wird das Opioid häufig in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte kurz vor Inkrafttreten der US-Zölle an, sein Land werde ebenfalls Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den USA erheben. Den Wert bezifferte er auf 155 Milliarden Dollar (148 Milliarden Euro).
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte, ihre Regierung habe sich im Zollstreit mit Trump auf verschiedene Szenarien vorbereitet. "Egal wie die Entscheidung ausfällt, wir haben einen Plan", sagte sie. Das Land will mit Gegenzöllen und weiteren Maßnahmen reagieren. "Wir haben beschlossen, mit tarifären und nichttarifären Maßnahmen zu reagieren", sagte die Staatschefin. Näheres werde sie am Sonntag mitteilen.
Für US-Importe aus China gilt bereits seit Anfang Februar ein sogenannter Strafzoll in Höhe von zehn Prozent. Er wurde an diesem Dienstag auf 20 Prozent verdoppelt.
Auch China wehrt sich
Im Gegenzug will China nun die Zölle auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA erhöhen. Das Finanzministerium in Peking teilte mit, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA würden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent fällig; auf Hirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte aus den USA Zölle in Höhe von zehn Prozent.
Das Finanzministerium begründete den Schritt damit, dass die US-Regierung mit ihrem "unilateralen Vorgehen" das "multilaterale System des Welthandels" untergrabe und "die Grundlagen der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und den USA" schwäche.
Peking: Werden bis zum Ende dagegenhalten
Das Außenministerium in Peking legte wenige Stunden später nach: Sollten die USA einen Handelskrieg anzetteln, dann werde China "bis zum bitteren Ende" kämpfen, sagte ein Sprecher.
In seinem Onlinedienst Truth Social drohte Trump zudem mit weiteren Importaufschlägen auf landwirtschaftliche Produkte vom 2. April an. Es blieb vorerst jedoch unklar, wie hoch sie sein sollen und ob alle Agrarprodukte und alle Exportstaaten betroffen sein sollen.
Seine Ankündigung verband der Präsident mit einem Appell an die US-Landwirte, ihre Produktion für den heimischen Markt hochzufahren. "An die großartigen Farmer der Vereinigten Staaten: Bereitet Euch darauf vor, eine Menge an landwirtschaftlichen Produkten herzustellen, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen", schrieb Trump.
pg/se (afp, dpa, rtr)
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