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KonflikteNahost

Hoffnung auf Bewegung bei Gesprächen von Israel und Hamas

18. Mai 2025

In Katars Hauptstadt Doha werden neue indirekte Gespräche zwischen Israel und der Hamas geführt. Auf dem Tisch liegt Medien zufolge ein Plan, der eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln vorsieht.

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Gazastreifen Deir al-Balah 2025 | Man inspiziert Schäden an Haus
Der Gazastreifen ist inzwischen großflächig zerstört - hier ein Foto aus Deir al-BalahBild: Ramadan Abed/REUTERS

Teil des Plans seien die Freilassung weiterer Geiseln und eine bis zu zwei Monate andauernde Waffenruhe, berichtet der israelische Sender Kan unter Berufung auf mit den Einzelheiten vertraute Kreise. Zur Debatte stehe auch die Entlassung von 200 bis 250 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen, heißt es.

Der britische Sender BBC meldete unter Berufung auf einen palästinensischen Beamten, die islamistische Hamas habe nach Verhandlungen am Samstag die Freilassung von neun Geiseln im Gegenzug für eine 60-tägige Feuerpause im palästinensischen Gazastreifen vorgeschlagen. Demnach soll der Plan auch die Einfuhr von 400 Transportern mit Hilfsgütern vorsehen.

Ein israelischer Regierungssprecher wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren. Auch von der Hamas gab es zunächst keine Stellungnahme. Sie wird von zahlreichen Staaten, unter ihnen auch Deutschland, als Terrororganisation eingestuft.

Palästinenser in Gemeinschaftsküche in Khan Younis Gaza
Bei den Gesprächen, die aktuell in Katar geführt werden, geht es auch um neue Hilfen für die Bevölkerung in GazaBild: Abdel Kareem Hana/AP/picture alliance

Die Liste der Streitpunkte bleibt lang

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas stocken schon seit Monaten. Israelische Medien berichteten nun aber, bei der aktuellen Gesprächsrunde in Katars Hauptstadt Doha habe es Fortschritte gegeben. Es gebe jedoch weiterhin viele Streitpunkte zwischen den Kriegsparteien, darunter die von Israel geforderte Entwaffnung der Hamas.  Die Islamisten haben zudem bislang für die Freilassung weiterer Geiseln ein Ende des Kriegs gefordert. Israel lehnt dies ab.

Eine zeitlich begrenzte Waffenruhe sei möglich, nicht aber ein dauerhaftes Ende der Kämpfe, hatte zuletzt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt. Die BBC berichtete, der aktuell diskutierte Vorschlag setze den Abzug israelischer Truppen und ein Ende des Israel-Hamas-Kriegs nicht voraus. Einem arabischen Medienbericht zufolge verlangt die Hamas zumindest Garantien der USA, dass während einer möglichen zweimonatigen Feuerpause Gespräche über einen dauerhaften Waffenstillstand geführt werden.

Wieder viele Angriffe Israels

Unterdessen soll es bei heftigen Angriffen Israels auf Ziele im gesamten Gazastreifen wieder viele Opfer gegeben haben. In der Nacht zum Sonntag seien mehr als 80 Menschen getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Demnach gab es auch zahlreiche Verletzte. Die meisten Opfer sollen Minderjährige und Frauen sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Gazastreifen 2025 | Aufsteigender Rauch über Dschabalia
Rauch steigt am Sonntag über Dschabalija im Gazastreifen aufBild: Mahmoud Issa/REUTERS

Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise auch, bei einem Bombardement in der Gegend von Al-Mawasi im Süden des Gazastreifens habe es mehr als 20 Tote und rund 100 Verletzte gegeben. Bei dem Angriff seien Zelte getroffen worden, in denen Vertriebene untergebracht gewesen seien. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie werde dem Bericht nachgehen.

Erobern und auf Dauer besetzen

Israels Armee will nach eigenen Angaben mit "umfangreichen Angriffen" im Gazastreifen gegen die Hamas vorgehen. Die Armee soll im Zuge der großangelegten Offensive nach dem Willen der Regierung das Küstengebiet erobern und auf Dauer besetzt halten.

Ausgelöst worden war der Israel-Hamas-Krieg durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei  waren nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor.

Während des Krieges wurden nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bisher schon mehr als 53.000 Menschen getötet. Diese Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

haz/wa/pgr (dpa, rtr, afp)

Redaktionsschluss: 17:45 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

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