"Hinter der Zusammenarbeit zwischen Usbekistan und den USA verbergen sich keine materiellen Absichten"
27. November 2001Taschkent, 25.11.2001, UzREPORT, engl.
Usbekistan möchte beim internationalen Kampf gegen den Terrorismus nicht im Abseits stehen und deswegen hat es einige seiner Flughäfen den USA für humanitäre Operationen in Afghanistan zur Verfügung gestellt, heißt es in einem Kommentar, den der Usbekische Rundfunk am 23. November gesendet hatte. Im Kommentar heißt es außerdem, das Land möchte auch die wirtschaftlichen, politischen, militärischen und anderen Beziehungen zur NATO erweitern und angesichts der derzeitigen instabilen Situation enge Beziehungen zur NATO aufnehmen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten. Es folgt ein Auszug aus dem Bericht:
"Jetzt senden wir einen Kommentar des politischen Kommentators Mahkam Risqijew:
Fast alle Staaten der Welt haben die staatliche Unabhängigkeit Usbekistans anerkannt. Wir unterhalten mit den meisten von ihnen diplomatische Beziehungen. Wir sind ein vollberechtigtes Mitglied vieler angesehener internationaler Organisationen, darunter der UNO und der OSZE. Wir sind immer bereit, mit der NATO, der WTO und der EU zusammenzuarbeiten.
Um einen Beitrag zum jetzigen Kampf gegen die internationalen Terroristen zu leisten, die sich in Afghanistan verstecken, genehmigte Usbekistan US-Flugzeugen seine Flughäfen vorübergehend zu nutzen. Die Flugzeuge, die von unseren Flughäfen aus starten, werfen keine Bomben auf die seit langem leidenden Menschen in Afghanistan. Sie transportieren ausschließlich Lebensmittel, Medikamente und Kleidung. Es gibt jedoch einige politische Kommentatoren, die den Beitrag unseres Landes zur Sicherung des internationalen Friedens fälschlicherweise als eine Abgrenzung von Russland bezeichnen. Unser Land hat nicht im geringsten die Absicht, sich von Russland oder anderen GUS-Staaten abzugrenzen. Einige hatten erklärt, Usbekistan erwarte eine Belohnung von den Amerikanern. Es ist keine materielle Belohung, die unser Land nach der Genehmigung zur Nutzung unserer Flughäfen von den USA erwartet. Unser Land möchte folgendes:
- Es möchte nicht abseits des internationalen Kampfes gegen den Terrorismus stehen.
- Es möchte die wirtschaftlichen, politischen, militärischen und andern Beziehungen mit den USA ausbauen.
- Angesichts der derzeitigen instabilen Lage möchte es engere Beziehungen zur NATO aufnehmen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Wir sollten das jetzige Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen unserem Land und der NATO nutzen. Heute ist die NATO nicht der Militärblock der 50er, 60er, 70er oder 80er Jahre. Unserer Meinung nach ist die NATO eine Organisation, die Staaten vereint, die demokratische Regeln und Gesetze achten. Die NATO verfolgt nicht nur in Europa, sondern in der gesamten Welt einen Friedens- und Stabilitätskurs. Beispielsweise hatte der usbekische Präsident Islam Karimow bei Gesprächen mit der NATO und den USA auf unterschiedlichen Ebenen Pläne zur Sicherung des Friedens in der Region, zum Ende des langanhaltenden Kriegs in Afghanistan sowie zur Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Zentralasien unterbreitet.
Unser Land wird sowohl von der Führung der NATO als auch der USA und anderen führenden Politikern in aller Welt als ein starker Faktor zur Stabilisierung der Lage in Zentralasien betrachtet. Deswegen kann Usbekistan nicht einfach zusehen, wie die internationale Koalition sich bemüht, die Netzwerke der Terroristen in Afghanistan zu zerstören. Es gibt aber Menschen, die so tun, als ob sie dies nicht verstehen würden, und sagen, dass sich hinter der derzeitigen Zusammenarbeit zwischen Usbekistan und den USA materielle Absichten verbergen. Das ist absolut unwahr.
Die derzeitige Situation zeigt, dass das 6+2 Forum, das auf Initiative von Präsident Islam Karimow gebildet wurde, zur Bildung einer neuen Regierung in Afghanistan beitragen wird. (MO)