Hilfe aus Berlin und Paris für die bulgarische Polizei
19. Januar 2006Im Rahmen des PHARE-Programms wurde am Donnerstag (19.1.) in Sofia ein neues Projekt zur Verstärkung der polizeilichen Ermittlungstätigkeit und der Polizeibehörden im Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Bulgarien vorgestellt. Bei dieser Aufgabe wird die bulgarische Polizei von den deutschen und französischen Behörden unterstützt.
EU gibt 800 000 Euro
Ziel des Projektes ist die technische, methodologische und personelle Verstärkung der polizeilichen Ermittlungstätigkeit in Bulgarien. Experten des Landeskriminalamtes in Baden-Württemberg und des französischen Innenministeriums werden an der Vervollkommnung der polizeilichen Statistik, der verdeckten Ermittlung und den kriminaltechnischen Ermittlungsmethoden der bulgarischen Polizei mitwirken. Das Projekt soll bis Ende 2007 abgeschlossen sein und wird mit 800 000 Euro durch die EU finanziert. Von bulgarischer Seite sind an dem Projekt das Nationale Amt zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens sowie vier kriminologische Forschungszentren und Labors des bulgarischen Innenministeriums beteiligt.
Gemeinsame Ziele
Fernando Pons, Vertreter der Delegation der Europäischen Kommission in Sofia, sagte bei der Vorstellung des Projekts: „Eines der wichtigsten gemeinsamen Ziele der EU und Bulgariens ist der erfolgreiche Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Dies erfordert die Anwendung der EU-Strategien zur Bekämpfung des Verbrechens. Besonders wichtig dabei ist die Bekämpfung des länderübergreifenden organisierten Verbrechens und des Drogen und Menschenhandels. Das Projekt sieht die Mitwirkung französischer Anti-Mafia-Experten an der Verbesserung der verdeckten Ermittlung der bulgarischen Polizei vor. Die deutschen Kriminalexperten werden an der Verbesserung der polizeilichen Statistik und der kriminaltechnischen Ermittlungsarbeit mitwirken. Von besonderer Bedeutung ist auch die Verbesserung der Kapazitäten der Zusammenarbeit zwischen den bulgarischen Kriminaldiensten und deren europäischen Partnern.“
Nikolaj Tzekov, Sofia
DW-RADIO/Bulgarisch, 19.1.2006, Fokus Ost-Südost