Handelsgespräche zwischen Mazedonien und der EU
4. Februar 2004Skopje, 4.2.2004, DNEVNIK, mazed., Slobodanka Jovanovska, aus Brüssel
Die Europäische Union hat Mazedonien aufgefordert, die Importquoten für bestimmte europäische Erzeugnisse nach der nächsten Erweiterung um zehn neue Mitglieder im Mai zu erhöhen. Diese Forderungen sind Thema der dreitägigen Gespräche zwischen den mazedonischen Vertretern und der EU in Brüssel. Ein weiterer Punkt ist die slowenische Forderung nach Verlängerung der Handelsprivilegien im Rahmen der Freihandelsvereinbarung mit Mazedonien.
Der Leiter der mazedonischen Delegation, der Staatssekretär für Landwirtschaft, Sande Dzambazovski, sagte, Mazedonien sei gegen diese Forderungen.
"Die EU verlangt, dass wir die slowenischen Quoten aus der Freihandelsvereinbarung als EU-Quoten akzeptieren müssen. Es handelt sich meistens um Quoten für einen privilegierten Export von Milch und Milcherzeugnissen. Zunächst haben wir nichts konkretes vereinbart", so Dzambazovski.
Der Handel zwischen Mazedonien und der Europäischen Union wurde mit der Vereinbarung für Stabilisierung und Assoziation geregelt und die Liberalisierung hier gilt eher für den Export von mazedonischen Erzeugnissen in die EU. Für den europäischen Export nach Mazedonien wird die Übereinkunft über die jährliche progressive Verringerung der Zollsätze angewandt. Diese Regeln sollen auch für die zehn neuen EU-Mitglieder gelten. Brüssel sagt, Slowenien solle die Handelsprivilegien mit Mazedonien auch als EU-Mitglied genießen. (...)
Mazedonien erwartet von den zukünftigen EU-Mitgliedern keine neuen Forderungen, weil sie die Vereinbarung, so wie sie ist, für gut halten. Bisher haben sie für den Export der Ware nach Mazedonien den vollen Zoll bezahlt. Als EU-Mitglieder sind sie konkurrenzfähiger, weil sie für ihre Erzeugnisse dann weniger Zoll bezahlen müssen.
Die mazedonische Delegation in Brüssel fordert eine Erhöhung des Weinexports in die EU im Zusammenhang mit der Erweiterung um zehn neue Mitglieder. Mazedonien kann in diesem Jahr 273 000 Hektoliter offenen Wein und 27 000 Hektoliter Flaschenwein in die EU ausführen. Für eine höhere Quote wird es sehr schwer sein, Brüssel zu überzeugen.
Die Handelsgespräche in Brüssel werden bis Ende des Monats dauern. Die EU-Erweiterung ist im Sinne Mazedoniens, weil der Markt für den liberalisierten Export sich damit vergrößern wird. (fp)