Handelsdefizit Bulgariens übersteigt 1,5 Mrd. USD
15. Dezember 2003Sofia, Dezember 2003, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch
In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat der Passivsaldo im bulgarischen Außenhandel 1,537 Mrd. USD erreicht, nach Angaben des Nationalen Statistikamtes (NSA). Dies entspricht in etwa dem Handelsdefizit für das gesamte vergangene Jahr. Im selben Zeitraum 2002 betrug der Passivsaldo 885,2 Mio. USD. Die Hauptursache für den Anstieg des Handelsdefizits sei der Umstand, dass sich die Importe schneller erhöhten als die Exporte, erklärten Mitarbeiter des NSA. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind Waren im Gesamtwert von 5,508 Mrd. USD exportiert worden. Somit haben sich die Ausfuhren gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 32,2 Prozent (im Dollar-Ausdruck) bzw. um 10,8 Prozent (in Lewa berechnet) erhöht. In derselben Periode erreichten die Importe einen Wert von 7,635 Mrd. Lewa. Hier beträgt der Zuwachs, jeweils in USD bzw. in Lewa ausgedrückt, 39,4 Prozent bzw. 16,4 Prozent.
Mehr als die Hälfte des Warenumsatzes (52,4 Prozent) entfiel auf die Europäische Union. Die aktivsten Handelspartner Bulgariens unter den EU-Mitgliedsländern sind Deutschland, Italien und Griechenland. Im Handel mit Deutschland verzeichnet Bulgarien ein Defizit (die Bundesrepublik war im untersuchten Zeitraum der größte Lieferant von Importwaren an Bulgarien). Demgegenüber hat Bulgarien im Handel mit den beiden anderen Ländern Überschüsse registriert. Der größte Abnehmer bulgarischer Erzeugnisse ist derzeit Italien. (fp)