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KonflikteNahost

Hamas will israelische Geiseln wie vereinbart freilassen

13. Februar 2025

Das Abkommen zur Waffenruhe im palästinensischen Gazastreifen scheint vorerst gerettet. Nach neuen Vermittlungsgesprächen von Ägypten und Katar sagte die Terrororganisation Hamas zu, sich an die Abmachung zu halten.

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Drei Hamas-Mitglieder (von hinten zu sehen) stehen vor einem IKRK-Fahrzeug
Von der Hamas freigelassene Geiseln werden zunächst stets an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben (Archivbild von einer Übergabe am 1. Februar) Bild: Abed Rahim Khatib/dpa /picture alliance

Die islamistische Hamas will am Samstag drei weitere aus Israel in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freilassen. Nach neuen Gesprächen in Ägypten erklärte die Hamas, die von vielen Staaten als Terrororganisation gelistet wird, sie sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel verpflichtet. Die Gespräche in Kairo seien positiv verlaufen, hieß es weiter in einer Mitteilung der Palästinenserorganisation.

Ägypten und Katar sprechen ebenfalls von erfolgreichen Verhandlungen

Der ägyptische staatsnahe TV-Sender Extra News berichtet unter Berufung auf offizielle Stellen, die Hindernisse bei der weiteren Umsetzung des Abkommens seien ausgeräumt. Die Hamas und Israel hätten zugesagt, sich voll und ganz an das Abkommen zu halten. Auch Katars Fernsehsender Al Jazeera spricht von erfolgreichen indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Von israelischer Seite gab es zunächst allerdings keine Bestätigung einer Einigung. 

Vor einigen Tagen hatten die Islamisten angekündigt, die Freilassung weiterer israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Die Terroristen begründeten ihr Vorgehen mit israelischen Verstößen gegen das Abkommen, darunter eine Behinderung der Einfuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen.

Cogat: Schon 15.000 LKW losgeschickt

Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat wies die Vorwürfe zu den Hilfslieferungen zurück. Während der Waffenruhe seien bislang rund 15.000 Lastwagen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten, medizinischer Ausrüstung, Zelten und schwerem Räumgerät in den abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer gefahren. Im weitgehend zerstörten Gazastreifen sind rund zwei Millionen Palästinenser dringend auf Hilfsgüter angewiesen. 

Blick auf Trümmerhaufen und zerstörte Gebäude
Netzarim-Korridor im Gazastreifen: Auch hier ist alles zerstört Bild: Omar Ashtawy Apaimages/APA Images/ZUMA Press Wire/picture alliance

Trump droht, Israel droht ...

Nach der Hamas-Ankündigung schaltete sich auch US-Präsident Donald Trump ein. Er rief die Islamisten ultimativ dazu auf, bis Samstag alle Geiseln freizulassen. Trump drohte damit, im Gazastreifen werde "die Hölle losbrechen".

 US-Präsident Trump an seinem Schreibtisch im Weißen Haus in Washington
US-Präsident Donald Trump droht der Hamas unverhohlen Bild: Captital Pictures/picture alliance

Die israelische Regierung unter Premier Benjamin Netanjahu wies die Hamas-Anschuldigungen ebenfalls zurück und machte deutlich, die Streitkräfte würden die Kämpfe im Gazastreifen wieder aufnehmen, falls die Geiseln nicht wie vereinbart freigelassen würden. Die dort stationierten Truppen wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Die unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars ausgehandelte Waffenruhe war am 19. Januar in Kraft getreten. Die Hamas verpflichtete sich, während der ersten Phase des Abkommens 33 Geiseln freizulassen. Bislang wurden 21 Geiseln, darunter fünf verschleppte Thailänder, dem Roten Kreuz und anschließend Israel übergeben. Die israelischen Behörden ließen bislang hunderte palästinensische Gefangene frei. Insgesamt sollen in der ersten Phase rund 1900 Häftlinge auf freien Fuß gesetzt werden.

Von den insgesamt 251 Menschen, die bei dem Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren, werden nach jüngsten Angaben noch 76 festgehalten. 36 von ihnen sind laut israelischen Erkenntnissen bereits tot. Mit dem Großangriff auf Israel hatten die Hamas und verbündete islamistische Gruppen den Krieg ausgelöst.

se/AR/haz (dpa, ap, afp, kna, rtr)