Haager Tribunal bestätigt Untersuchung von Verbrechen gegen Nicht-Albaner im Kosovo
3. Dezember 2002Belgrad, 2.12.2002, TANJUG, engl.
Die Sprecherin des Büros der Chefanklägerin beim Internationalen Strafgericht für das frühere Jugoslawien, Florence Hartmann, hat gegenüber TANJUG erklärt, dass die Anklagebehörde Kriegsverbrechen untersuche, die gegen die nicht albanische Bevölkerung begangen wurden. Sie fügte hinzu, dass Vertreter Jugoslawiens bei den Ermittlungen bislang keine Unterstützung geleistet hätten.
Zu den Fällen, die im Laufe des Jahres 2002 untersucht werden sollten, gehören Ermittlungen zu Verbrechen, die Albaner an Angehörigen anderer Volksgruppen im Kosovo begangen haben sollen. Sie nannte keine Namen von Personen, die wegen Kriegsverbrechen angeklagt sind, da die Ermittlungen noch laufen, bestätigte jedoch, dass seit zwei Jahren Untersuchungen von Verbrechen gegen die nicht-albanische Bevölkerung im Kosovo im Gange seien.
In ihrer Erklärung gegenüber TANJUG am Montag (2.12.) gab Hartmann an, die Anklagebehörde habe noch keine Informationen von offiziellen jugoslawischen Stellen im Zusammenhang mit den Untersuchungen von Verbrechen gegen Serben und andere Nicht-Albaner im Kosovo erhalten. Die Informationen, die die Anklagebehörde bislang erhalten habe, stammten von Kosovo-Serben, erläuterte sie. Nach Hartmanns Angaben haben die Ermittler des Internationalen Tribunals keinen Zugang zu den Archiven der Jugoslawischen Armee, der bei den Ermittlungen hilfreich sein könnte. (MK)