Griechenlands Alonissos wird Vorzeigemodell für Meeresschutz
Freiwillige Taucher bergen Müll vom Meeresgrund vor Alonissos - einem Hotspot für Tourismus und Artenvielfalt. Die griechische Insel wird zum Modell für nachhaltigen Meeresschutz im Mittelmeer.
Taucher räumen vor Alonissos auf
Auf den ersten Blick wirkt es wie ein archäologischer Fund, doch der Schein trügt. Freiwillige Taucher sammeln Müll vom Meeresboden bei Alonissos - darunter Reifen, Plastikflaschen und rostige Ketten. Die Aktion ist Teil eines EU-finanzierten Projekts zum Schutz des Mittelmeers. Alonissos liegt im größten Meeresschutzgebiet Europas und ist ein Symbol für nachhaltigen Tourismus und Umweltschutz.
Griechenlands größter Meerespark
Drohnenbilder zeigen den Hafen von Votsi, wo Taucher von Aegean Rebreath Müll aus dem Meer holen. Der Meerespark vor Alonissos wurde in den 1990er-Jahren gegründet. Er schützt eine der letzten Kolonien der Mönchsrobbe, aber auch Delfine, Schildkröten und über 300 Fischarten. Das Schutzgebiet ist ein ökologischer Schatz - und ein Beispiel für erfolgreiche Naturschutzpolitik in Griechenland.
Der Kampf gegen Unterwassermüll
Ein Taucher der Umweltgruppe Aegean Rebreath birgt Abfälle vom Grund des Hafens von Votsi. "Wir besuchten vier bis fünf Gebiete. In einigen fanden wir Müll, in anderen nicht", berichtet Taucherin Theodora Francis. Besonders stark verschmutzt war der Hafen von Votsi - ein Hotspot für Tourismus und Fischerei. Der Schutz solcher Orte erfordert klare Regeln für wirtschaftliche Nutzung.
Wachsendes Bewusstsein durch lokale Initiativen
Die Existenz des Parks verändert das Denken der Menschen. "Sein Bestehen hat das Bewusstsein für Meeresverschmutzung gestärkt - sowohl bei Einheimischen, als auch bei Touristen", sagt Taucherin Theodora Francis. Dieses gestiegene Umweltbewusstsein ist entscheidend, um langfristig positive Veränderungen zu bewirken.
Zukunftsplan
Im Hafen von Votsi auf Alonissos holen freiwillige Taucher von Aegean Rebreath zwei große Reifen aus der Tiefe. Griechenland plant, bis 2030 30 Prozent seiner Küstengewässer unter Schutz zu stellen. Zwei neue Parks in der Ägäis und im Ionischen Meer sollen folgen. Die Maßnahmen sind Teil eines 780-Millionen-Euro-Plans, der auch Fischerei, Tourismus und Energie in Einklang bringen will.
Bürger übernehmen Verantwortung
"Wir glauben an die Verantwortung des Einzelnen", sagt George Sarelakos, Chef von Aegean Rebreath, der Organisation hinter der Aktion. Gegründet im Jahr 2017, setzt sich Aegean Rebreath für die Reinigung des Meeresbodens und den Schutz der Artenvielfalt in der Ägäis ein. Mit Aufklärungsarbeit und lokalen Projekten zeigt sie, wie aus Umweltbewusstsein konkrete Taten werden.
Alonissos als Vorbild
Im Hafen von Votsi auf Alonissos hebt ein freiwilliger Taucher von Aegean Rebreath eine Probe vom Meeresboden aus dem Wasser. "Wenn jede Insel dasselbe Interesse am Schutz ihrer Umwelt hätte, gäbe es die Situation von Alonissos auf vielen weiteren Inseln", sagt Theodora Francis. Alonissos zeigt, wie Naturschutz und Tourismus harmonieren können – wenn der Wille zur Verantwortung besteht.
Engagement statt Plastikflut
Ein Teil eines Fischernetzes liegt auf dem Meeresgrund im Hafen von Votsi. Der Schutz der Meere ist keine ferne Vision - er beginnt mit konkreten Maßnahmen wie denen auf Alonissos. Was dort geschieht, kann zum Vorbild für den gesamten Mittelmeerraum werden. "Menschen auf der ganzen Welt sollten wissen, dass wir die Kraft haben, alles zu verändern", sagt George Sarelakos.