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Griechenland steigt wieder im Rating

14. März 2012

Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität Griechenlands nach der Umschuldung deutlich nach oben gestuft. Zunehmend in die Kritik rückt dagegen Ungarn. Dem Defizitsünder will die EU nun Daumenschrauben anlegen.

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Zentrale der Ratingagentur Fitch in New York. (Foto: dapd)
Bild: AP

Nach der historischen Milliarden-Umschuldung in Griechenland hat die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit des Landes heraufgestuft. Fitch versah die neuen Staatsanleihen des Landes mit der Note "B-". Als sicher gelten die Papiere damit noch lange nicht: Fitch sieht weiter ein hohes Risiko, dass Griechenland auch die neuen Anleihen nicht bedienen kann, weil es noch immer sehr hoch verschuldet ist und die Wirtschaft tief in der Rezession steckt.         

Im Rahmen der größten Umschuldungsaktion aller Zeiten hatten sich private Gläubiger wie Banken, Versicherungen und Fonds unter enormem Druck dazu bereiterklärt, Griechenland durch den Tausch alter gegen neuer Staatsanleihen insgesamt mehr als 100 Milliarden Euro Schulden zu erlassen. Die Euro-Finanzminister hatten daraufhin grünes Licht für 35,5 Milliarden öffentlicher Hilfen aus dem zweiten Paket von insgesamt 130 Milliarden Euro gegeben, die ihrerseits zur Absicherung des Schuldenschnitts gebraucht werden.

Offiziell freigegeben werden soll das zweite Hilfspaket an Griechenland  an diesem Mittwoch. Die Euro-Finanzminister hatten sich bereits am Montag in Brüssel grundsätzlich auf das Programm geeinigt. Grund für die Verspätung sind parlamentarische Hürden, die noch in einzelnen Mitgliedstaaten genommen werden mussten.

Ungarn gerät unter Druck

Unterdessen legt die EU dem Defizitsünder Ungarn die Daumenschrauben an: Als Strafe für eine unsolide Haushaltspolitik soll dem Land knapp eine halbe Milliarde Euro an Fördergeldern entzogen werden. Konkret geht es um 495 Millionen Euro aus dem sogenannten Kohäsionsfonds, mit dem vor allem Umwelt- und Verkehrsprojekte finanziert werden sollten. Allerdings wurde die Strafe quasi zur Bewährung ausgesetzt: Ungarn kann die Entscheidung noch abwenden, wenn es bis September neue Sparmaßnahmen vorlegt.

Das Land unternimmt nach Ansicht der EU-Partner zu wenig, um sein Haushaltsloch in den Griff zu bekommen. Seit seinem EU-Beitritt 2004 hält es die Obergrenze für die  Neuverschuldung nicht ein.

haz/fw